Geschichte
Erste urkundliche Erwähnung fand Ruthe um 990 bei Festlegung der Bistumsgrenzen des Bistums Hildesheim. In dieser Urkunde wird von einem "Deddi aus Rothun" berichtet. Um das Jahr 1000 n.Chr. erhielt Bischof Bernward von Hildesheim ca. 6-7 Hufen Land (die Hufe ist ein altes Flächenmaß und hatte zwischen 7,5 und 15 ha), um die Einmündestelle der Innerste in die Leine, von Kaiser Otto III. geschenkt.
Ab 1235 ist Ruthe Teil des Fürstentum Hildesheim. Im Jahre 1277 erwirbt das Fürstbistum Hildesheim die Fischereirechte in der Leine bei Ruthe. Bereits vor 1283 hatte es in Ruthe eine Befestigungsanlage (leichte Burg) gegeben, die im Jahre 1283 von Herzog Albrecht von Braunschweig-Lüneburg zerstört wurde.
Um 1290 wird zur Sicherung der nordwestlichen Grenze des Bistums unter Bischof Sigfried II eine neue Burg in Ruthe errichtet. Erstmals 1379 wird Ruthe als Vogtei (Amt) urkundlich erwähnt. Die Burg Ruthe ist in der Folgezeit meist durchgehend an diverse Ritter verpfändet.
Am Ende der Hildesheimer Stiftsfehde im Jahre 1521 wird die Ruther Burg von Erich von Calenberg zerstört. Danach gehört Ruthe für etwa 150 Jahre zum Fürstentum Calenberg.
Da mit der Ruther Burg die Ökonomie (der Wirtschaftshof) komplett zerstört ist, wird die Amtsverwaltung, wie auch die Bewirtschaftung des Landes von der Burg Koldingen aus wahrgenommen. Bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts ist von den Gerichten Koldingen und Ruthe die Rede. Danach nur noch vom Amt Koldingen.
Ab dem Jahre 1643 gehört Ruthe wieder zum Fürstbistum Hildesheim. Das alte Amt wird wiederhergestellt und entsprechende Gebäude errichtet. 1664 hatte Ruthe 33 Einwohner. Zum Amt Ruthe zählen 14 Dörfer und die Stadt Sarstedt. Nach 1676 wird das Brauhaus errichtet. Heutzutage ist dieses Gebäude der älteste Profanbau in der Stadt Sarstedt.
Im Jahr 1751 lässt der Hildesheimer Fürstbischof Clemens August (zugleich Fürstbischof von Köln) ein Schloss in Ruthe erbauen. Der Bau ist 1755 vollendet. In ihm ist eine Schlosskirche von etwa 21 x 11 m Grundfläche integriert.
Die Ökonomie wird, bedingt durch den Schlossbau, auf den Schäferberg verlegt (heutiges Lehr- und Forschungsgut). Am 14. Mai 1891 zerstört ein Brand das komplette Schloss. Es konnten jedoch viele bewegliche Kunstschätze gerettet werden. Auf den Grundmauern der alten Schlosskirche wurde ab 1896 eine neue Kirche errichtet.
Im Jahr 1965 beginnt die Erschließung der Siedlung Hopfenberg. Ruthe feierte 1988 sein 1000-Jähriges Bestehen.
1990 werden die letzten zehn Grundstücke auf dem Hopfenberg erschlossen.
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