Geschichte
1586 wurde die Glaserei von Holbach in das Münzthal verlegt. Im Laufe des Dreißigjährigen Krieges ging der Betrieb jedoch ein. 1767 erteilte König Louis XV. René-Francois Jolly und Pierre-Étienne Ollivier die Erlaubnis, an dieser Stelle einen neuen Betrieb zu errichten, der den Titel "Königliche Glaserei" führen durfte. In Erinnerung an Louis IX. erhielt der Betrieb den Namenszusatz "Saint-Louis". Nach und nach siedelten sich um das Werk Handwerker und Gewerbe an und es wurden Arbeiterwohnungen gebaut. 1781 war die Glaserei von Münzthal-Saint-Louis das erste Unternehmen auf dem europäischen Festland, dem die Herstellung von Bleikristall gelang, die zuvor nur in England praktiziert wurde.
1845 wurde Münzthal-Saint-Louis eine selbständige Gemeinde. Vorher gehörte es zu Lemberg. Ab 1915 bis zur deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg durfte der Ort seinen Namenszusatz St. Louis aufgrund einer kaiserlichen Verordnung nicht führen.
Münzthal-Saint-Louis war ab 1897 Endstation einer Stichbahn von Wingen-sur-Moder, die vor allem für die Infrastruktur der zahlreichen Glasfabriken in der Gegend diente. Mit dem Niedergang der Glasindustrie in den meisten Ortschaften wurde 1969 der Eisenbahnverkehr eingestellt. Außer hier gibt es heute im Bitscher Land Glasindustrie nur noch in Goetzenbruck und Montbronn.
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