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Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
30.04.2024
20:45
 
 
+
»
 

Sehenswürdigkeiten

Das Dorf Salouf ist geprägt von teils wohnturmartigen Valserhäusern aus dem 13. Jahrhundert und in Sachen Stil und Dimensionen beeindruckenden Häusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die Bedeutung der Viehzucht ist anhand der vielen über das Dorf verteilten Holz-Ställe ersichtlich. Einzelne Wohnhäuser weisen sorgfältig restaurierte Hausfassaden und Sgraffiti auf. Mitten im Dorf versteckt sich auch das ehemalige Kapuziner Hospiz (erbaut 1750); der Orden besass in Salouf grossen Einfluss. Das Geburtshaus des Bündner Freiheitshelden Benedikt Fontana, ein stattliches Gebäude aus dem 17. Jahrhundert, liegt in einer Häuserpartie am Dorfausgang zu Savognin. Sehenswert ist auch das liebevoll restaurierte Backhaus aus dem späten 18. Jahrhundert. Salouf diente ursprünglich wohl als Festungsanlage, rückendeckend zur Talsperre der Burg Riom. Noch heute entdeckt man in den zur Talseite zugekehrten Hausmauern Schiessscharten.

Auf Gemeindegebiet von Salouf liegt Ziteil, das als höchstgelegener Wallfahrtsort Europas gilt. Die Wallfahrtskirche mit Pilgerhaus liegt auf einer Höhe von 2433 m. Der Legende nach gab es im Sommer 1580 zwei Maria-Erscheinungen. Wahrscheinlich schon kurz nach der zweiten Erscheinung wurde in Ziteil eine bescheidene Kapelle gebaut. Das heutige Gotteshaus stammt aus dem Jahr 1848, wurde jedoch im Jahr 1957 vergrössert und 1977 erneut aufgestockt und ist somit in seinem Ursprung weitgehend nicht mehr erhalten.

Faszinierend an Ziteil ist auch seine Lage mit der herrlichen Aussicht auf die Oberhalbsteiner Alpen (Bergüner Stöcke, Err- und Forbeschgruppe) sowie den Piz Bernina, der mit 4049 m. höchste Berg der Ostalpen. Der Wallfahrtsort ist offen an allen Sonntagen im Juli, August und September sowie am 15. August und am 8. September. Die meisten Pilger kommen am Vorabend. Um 22 Uhr ist Abendandacht und dann ist Nachtruhe bis um 6 Uhr. Der Hauptgottesdienst ist am Morgen um 8 Uhr. Das Essen muss man selber mitbringen. Im Pilgerhaus werden jedoch Kaffee, Tee und Suppe serviert. Der leichteste Aufstieg von Salouf über die Alp Munter dauert zwischen dreieinhalb bis vier Stunden. Wer weniger gut zu Fuss ist, kann auch direkt von Munter aus gehen. In diesem Fall beträgt der Aufstieg eineinhalb Stunden. Weitere Auskunft erteilt das Pfarramt in Salouf.

Die Kirche St. Georg steht am nördlichen Ende von Salouf. Das stattliche Gotteshaus wird von einem mächtigen Campanile beherrscht, der in seinen unteren Partien noch in die romanische Zeit zurückgeht. Vom romanischen Bau, der um 1290 erstmals erwähnt wird, sind noch der Turm und die Umfassungsmauern des Kirchenschiffes erhalten. 1498 wurde der Neubau des Chores vollendet, 1501 erfolgten der Aufbau des Glockengeschosses und die Einwölbung des Schiffes. Der Hochaltar aus der Zeit um 1515 stammt aus der Werkstatt des Jörg Syrlin (1455-1521). 1880 wurde das Schiff um ein Joch verlängert. 1968 wurden durch den Restaurator Erhard Ressel aus Fischingen alte Fragmente einer gotischen Bemalung freigelegt. Die Bildfolge ist wohl gegen Ende des 14. Jahrhunderts entstanden. Die Kirche ist sonntags offen. An anderen Wochentagen kann im Pfarrhaus der Schlüssel bezogen werden.

Die heute noch erhaltene Mühle Vigl Muleg von 1877 im Weiler Mulegn gilt als eine der am längsten mit Wasserkraft betriebenen Kornmühlen der Schweiz und war bis Mitte der 90er-Jahre in Betrieb.

In einer Schlucht unterhalb von Salouf, an der Mündung des Bergbaches Balandegn in die Julia, liegt die alte Eisenschmelze Flecs (Ferreia Istorica) aus dem Jahre 1812 auf gut 1100 m. Die Eisenschmelze wurde 1981 restauriert. Der Abstieg vom Dorf dauert zu Fuss circa eine halbe Stunde. In der gesamten Talschaft verstreut wurde Erz schon zwischen 1800 und 1300 vor Christus abgebaut, was mutmasslich Grund für die ersten Siedlungen im Tal war. In der Bronze- und Eisenzeit wurden auf der Suche nach kostbarem Erz eifrig Kerben in die Berge gehauen. Neben Eisenerzen fand man auch Kupfer- und Manganerze. Stillgelegte oder eingestürzte Stollen, Abbruchfelder, aber auch Ruinen von alten Eisenschmelzen und Baracken sind Zeugen einstiger Betriebsamkeit. Die Eisenschmelze Flecs gibt einen Einblick in vergangene Zeiten.

Basierend auf dem Artikel Salouf der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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