Geschichte
Ringelheim entstand in vorfränkischer Zeit an der Kreuzung zweier Heeres- und Handelsstraßen (Braunschweig, Goslar, Hildesheim). Es hatte die Gerichtsbarkeit im Salzgau des heutigen Salzgitteraner Südens. Wahrscheinlich in der Regierungszeit des ostfränkischen Königs Heinrich I. und Mathildes aus dem Geschlecht der Immedinger 919–936 wurde ein königliches Jungfrauenstift an der Innerste errichtet, möglicherweise auch erst 940 durch Graf Immat aus dem Geschlecht der Immedinger.
1152 wurde die Abtei in ein Benediktinerkloster für Männer umgewandelt und dem Bistum Hildesheim unterstellt. 1523 jedoch beendete der Quedlingburger Rezess die Hildesheimer Stiftsfehde und teilte mit dem Großen Stift auch Ringelheim dem Herzogtum Braunschweig zu. In der Folge wurde ab 1568 auch Ringelheim protestantisch. 1578 brach die Pest aus, darunter auch im Badehaus in Ringelheim. Im Dreißigjährigen Krieg versuchten die Kaiserlichen, das Große Stift für Hildesheim zurückzuerobern. 1626 lag Ringelheim zwischen den Heeren Tillys (Oelber am weißen Wege), Wallensteins (Liebenburg) und Christians IV. von Dänemark (Wolfenbüttel). In der Schlacht bei Lutter am Barenberge unterlag Christian und wurde im Kloster Ringelheim gesund gepflegt. Nach der Schlacht bei Thiede 1641 schlossen die Herzöge Frieden mit dem Kaiser und stimmten im Goslarer Akkord der Rückgabe des Großen Stifts und damit auch Ringelheims an Hildesheim zu. Das Kloster wurde den Benediktinern zurückgegeben. Bei einem großen Feuer 1711 wurden fast alle Häuser Ringelheims zerstört. Die meisten Höfe sind erst nach dem Brand errichtet worden; das älteste Wohnhaus, das noch heute steht, stammt von 1703/04.
Im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses 1803 wurde das Kloster säkularisiert und 1817 von Graf Friedrich von der Decken gekauft, der es in ein Schloss umwandelte. 1847 legte sein Sohn Adolf den weitläufigen englischen Schlosspark mit dem verzweigten Seesystem an.
1856 wurde Ringelheim an das Eisenbahnnetz angeschlossen („Braunschweigische Südbahn“ Braunschweig–Wolfenbüttel–Börßum–Salzgitter–Ringelheim (Harz)–Seesen–Kreiensen). 1875 folgte eine zweite Strecke (Hannover–Hildesheim–Derneburg–Ringelheim (Harz)–Goslar) und ein Bahnhofsgebäude, das lt. Salzgitter Zeitung vom 30. Mai 1995 im Jahr 1990 abgerissen wurde.
Mit der Eisenbahn bot Ringelheim gute Voraussetzungen für die Ansiedlung mehrerer kleiner Betriebe sowie einer Konservenfabrik (1868), einer Zuckerfabrik (1870/71), einem Elektrizitätswerk (1896) und dem pharmazeutischen Unternehmen Schaper & Brümmer (1923); von diesen existiert heute (2007) nur noch das letztgenannte. Der 1939 – 1941 geteufte Schacht Johannes wurde 1977 geschlossen.
Ringelheim gehörte seit 1885 zum Landkreis Goslar. 1942 wurde es zusammen mit Salzgitter, Gitter, Hohenrode und Groß Mahner der neu gegründeten Stadt Watenstedt-Salzgitter eingemeindet. Diese inzwischen fünf Stadtteile bildeten 1951 die Ortschaft Süd.
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