Geschichte
Die ersten Bewohner von St. Michael waren höchstwahrscheinlich Kelten und Illyrer. Später besiedelten auch die Römer das Gebiet, was eine Fibel, die aus dem 2. oder 3. Jhdt. n. Chr. stammt und die in der Vorderlainsach gefunden wurde, beweist. Zur Zeit der Völkerwanderung zogen die Awaren durch den Ort, gefolgt von Kroaten und Slowenen, die die ersten Rodungen vornahmen. In der Mitte des 8. Jhdt. setzte die Christianisierung durch die Bayern ein, die besonders den Erzengel Michael verehrten. Es kann angenommen werden, dass sie der ersten Kirche und somit unserem Ort den Namen gaben. etwa 1170 wurde die Walpurgiskirche erbaut, die heute mit ihren bewundernswerten Glasfenstern zu den drei frühesten Werken der Gotik in der Steiermark zählt. 1187 kam unsere Pfarre mit ihren 17 Filialkirchen zum Stift Admont.
Riesige Heuschreckenschwärme vernichteten 1478 die gesamte Ernte und 1480 zogen die Türken brandschatzend durch das Dorf und auch 1532, als christliche Hilfstruppen aus Spanien und Italien von Wien her durchmarschierten, brannte der Ort. Auch von der Pest wurde St. Michael immer wieder heimgesucht. Nach einer Überschwemmung 1740, die 32 Todesopfer forderte, und einem schweren Erdbeben 1794, zogen die Franzosen viermal durch das Dorf - 1797, 1801, 1805, 1809. Am 25. Mai kam es zum Gefecht in der Nähe der Walpurgiskirche, wo heute noch ein Denkmal von dieser denkwürdigen Schlacht zeugt.
1850, als der Ort schon 1700 Einwohner hatte, wurde St. Michael auch politische Gemeinde. 1861 bekam der Ort ein Postamt, 1868 wurde der Bahnhof errichtet, 1879 ein Gemeindeamt erbaut, wo auch ein Gendarmerieposten eingerichtet wurde und 1885 die neu errichtete Volksschule eröffnet.
Ab 1874 wurde ein Eisenwerk betrieben, das bis zu 1000 Arbeiter beschäftigte. Dieses Werk wurde 1889 zum Emailwerk umfunktioniert und im Jahre 1902 aufgelassen. Im Dezember 1914 waren in den leerstehenden Hallen bis zu 2200 Flüchtlinge, meist Ruthenen aus Galizien, untergebracht, von denen viele einer Typhus-Epidemie zum Opfer fielen und auf dem nach ihnen benannten Friedhof begraben wurden.
1915 errichtete man das k. u. k. Reservespital, das die Volksschule und 24 Baracken umfasste. Der Heldenfriedhof wurde im selben Jahr eingeweiht.
Das Wappen von St. Michael ist das stilisierte Kriegerdenkmal auf dem Annaberg, das 1916 von genesenen Soldaten dort errichtet wurde. Ende des Ersten Weltkrieges plünderten zurückkehrende Truppen den Ort. Und auch nach den Wirren des Zweiten Weltkrieges gab es noch keine Erholung für die Bevölkerung, denn die Russen besetzten 1945 den Ort. Es kam auch hier zu zahlreichen Plünderungen. 1964 fand der erste Unterricht in der Hauptschule statt.
1978 konnte der Gleinalmtunnel für den Verkehr freigegeben werden. Die Kaserne St. Michael wurde 1980 ihrer Bestimmung übergeben.
Ein neues Zentrum des Gemeindelebens, das Volkshaus, konnte 1982 eröffnet werden. Nach mehr als 1000 Jahren Dorfdaseins wurde St. Michael 1983 zum Markt erhoben.
1989 wurde die Kläranlage unteres Liesingtal eröffnet.
1994 wurde das neue Ortsstellengebäude des Roten Kreuzes eröffnet. 1995 erfolgte die Eröffnung des neuen Altstoffsammelzentrums und die Übergabe des Um- und Zubaus der Volksschule.
Basierend auf dem Artikel Sankt Michael in Obersteiermark der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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