Flagge von Österreich

Österreich

Hauptstadt
Wien
 
Fläche
83.859 km²
 
Bevölkerung
8.205.000
 
pro km²
98 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
01.05.2024
12:40
 
 
+
»
 

Geschichte

Der Ort verdankt seinen Namen dem Heiligen Wolfgang, der um 976 als Bischof von Regensburg in seinem Eigenkloster Mondsee Zuflucht suchte. Das Kloster war 748 n. Chr. von Odilo, dem Bayernherzog aus dem Geschlecht der Agilolfinger, gegründet worden. In vielen Legenden (Beilwurf und Quellwunder am Falkenstein) sind der eigenhändige Bau der ersten kleinen Kirche am Abersee und die damit verbundenen Wunderheilungen erwähnt.

Nach der Heiligsprechung Wolfgangs 1052 trugen zahlreiche Wundertaten und Heilungen wesentlich zur Verbreitung und Bedeutung der Volksfrömmigkeit und des Wolfgangkultes bei. Das Stift Mondsee als Eigentümer dieser Region stellte sich in den Dienst der Bekanntmachung und Verbreitung dieses Ritus in und um St. Wolfgang. Ein erster romanischer Kirchenbau wurde 1183 von Papst Lucius III. bestätigt. Für das Jahr 1291 gibt es urkundliche Berichte von Wallfahrten zum "Kirchlein im Wolfgangland". 1314 bis 1318 errichtete man ein großes Pilgerhaus, das im 15. Jahrhundert prächtig ausgebaut wurde, da die vielen Gläubigen aus verschiedenen Ländern darin nicht mehr genug Platz fanden. Unter den Äbten Simon Reuchlin, Benedikt Eck und Wolfgang Haberls, der 1515 den kunsthistorisch bedeutenden Pilgerbrunnen vor der Kirche aufstellte, erfuhr St. Wolfgang eine rege Bautätigkeit.

Das Gotteshaus gewann durch die Jahrhunderte vor allem durch die künstlerische Einrichtung an Bedeutung. Der mächtige, 1481 fertiggestellte Flügelaltar Michael Pachers, der prachtvolle Barockaltar von Thomas Schwanthaler 1676 mit den Reliquien des Heiligen Wolfgang, sowie der Schmerzensmann und die Kanzel des großen Barockbildhauer Meinrad Guggenbichler 1706 machen die Pilgerkirche zu einem außergewöhnlichen Kunstobjekt.

Der Höhepunkt der Wallfahrten war im 15. und 16. Jahrhundert erreicht, was sich auch im Kunstschaffen ausdrückte. St.Wolfgang war nach Rom, Aachen und Einsiedeln die viertgrößte Pilgerstätte seiner Zeit. 1506 erwarb Kaiser Maximilian I. das Mondseeland und 1567 verlieh Kaiser Maximilian II. dem Ort das Marktrecht mit Wappen.

Im Zuge der Gegenreformation wurde die Wallfahrt noch einmal neu belebt. Doch die Bedeutung des Wallfahrtsortes wurde durch die Reformen des Kaisers Joseph II. stark eingeschränkt; 1791 wurde das Kloster Mondsee ganz aufgelöst.

Neues Aufleben und einen großen Aufschwung für St. Wolfgang brachte die nahegelegene sommerliche Kaiserresidenz in Bad Ischl (1829 bis 1916). Große Anziehung übte der See mit Schifffahrt und Schafbergbahn auf die Gäste aus Nah und Fern aus. Berühmte Malerpersönlichkeiten des 18. und 19. Jahrhunderts trugen zur internationalen Bekanntheit des Ortes bei und hinterließen ihre Spuren. Am 8. November 1930 hatte das Lustspiel Im weißen Rössl am Wolfgangsee Premiere in Berlin. Dieses für St. Wolfgang zum Welterfolg führende Volksrevuestück zog die Filmgrößen aus aller Welt nach St. Wolfgang. Um 1930 gab es sogar Flugverkehr von Berlin nach St. Wolfgang - die Landung erfolgte vor dem Grand Hotel mit einem Wasserflugzeug.

Das Wolfgangland war wirtschaftlich seit frühester Zeit ein Bauernland mit einem sich durch die Wallfahrt um die Kirche entwickelnden handwerklichen Ortskern, der durch die touristische Entfaltung und Erschließung einen fortschrittlichen Aufschwung nahm.

1873 begann mit dem ersten Raddampfer Kaiser Franz Josef das technische Zeitalter auf dem Wolfgangsee.

St. Wolfgang, das seit dem 16. Jahrhundert dem österreichischen Teilfürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet wurde, gehört seit 1918 zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

Basierend auf dem Artikel Sankt Wolfgang im Salzkammergut der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen