Wirtschaft
Die bedeutendsten Unternehmen Chiles haben ihren Sitz in Santiago, ebenso viele Dependancen ausländischer Firmen. 40 Prozent des Bruttoinlandsproduktes werden hier erwirtschaftet. Die Stadt ist das unbestrittene politische und wirtschaftliche Zentrum Chiles. Die größte Börse des Landes (Bolsa de Comercio de Santiago) hat ihren Sitz in der Stadt.
Santiago ist auch das Medienzentrum des Landes, die nationalen Fernsehstationen senden aus der Hauptstadt, und hier erscheinen auch die überregionalen Zeitungen wie El Mercurio, La Tercera, La Nación oder Siete. Außerdem erscheint in Santiago der Condor, eine der weltweit wenigen wöchentlich erscheinenden deutschsprachigen Zeitungen. Santiago wurde in einer Studie der Wirtschaftszeitung America Economia 2004 und 2005 noch vor Miami zur wichtigsten Stadt gewählt, um in Lateinamerika Geschäfte zu führen.
Unter Augusto Pinochet wurde die Wirtschaft Santiagos konsequent nach marktwirtschaftlich-neoliberalen Aspekten umgebaut und dereguliert. Trotz (und nicht zuletzt auch aufgrund) der fragwürdigen Methoden hat sich die chilenische Hauptstadt dadurch zum wirtschaftlichen Zentrum Südamerikas entwickelt, obgleich die Spanne zwischen arm und reich kaum schlechter als in anderen Metropolen in Lateinamerika ist. Staatliche Unternehmen wurden sowohl zu Zeiten Pinochets als auch danach größtenteils privatisiert.
Nachdem die ersten zehn Jahre marktwirtschaftlicher Wirtschaftspolitik nur zu bescheidenen Ergebnissen führten, weist die Wirtschaft etwa seit Mitte der 1980er Jahre überdurchschnittliche Wachstumsraten auf. Jedoch gingen Asien- und Brasilienkrise 1997/1998 nicht spurlos an der Hauptstadtregion vorüber. Das Wirtschaftswachstum schwächte sich für das Krisenjahr spürbar auf -0,5 Prozent ab, die Arbeitslosigkeit stieg. Erst seit 2002 weist die Metropolregion Santiago wieder deutlich höhere Wachstumsraten auf, die jährlich um die sechs Prozent-Marke schwanken.
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