Geschichte
Die Grafen von Rebgau begannen um 1120 mit dem Bau der Burg Scharnstein. 1204 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung.
Im Jahr 1538 brannte die Burg aus Fahrlässigkeit ab. Johann Fernberger verwendete das Geld nicht für den Wiederaufbau der Burg, sondern für den Bau des Pfleghauses (Schafferleithen).
1584 erwarben die Jörger die Herrschaft Scharnstein und errichteten ein mächtiges Schlossgebäude neben dem bereits bestehenden Pfleghaus und gründeten auch die ersten Sensenhämmer an der Alm.
Die Herrschaft Scharnstein unterstand ab 1625 dem Stift Kremsmünster. Während der Napoleonischen Kriege wurde die Region mehrfach von französischen Truppen besetzt, blieb aber immer ein Teil des Landes Österreich ob der Enns. Ab 1848 hieß die Gemeinde Viechtwang.
Noch im 19. Jahrhundert war Scharnstein die größte Sensenproduktionsstätte der Monarchie. 700 Beschäftigte erzeugten täglich 4000 Sensen und 5000 Sicheln.
Um die schwer arbeitende Bevölkerung zu versorgen entstand ein besonderes Gebäck. Von einem unbekannten Bäckermeister wurde der nur im Almtal bekannte Zwieballen entwickelt. Sein Name geht auf ein alten Maß der Sensenschmiede zurück: zwei Handballen. Den Zwieballen gibt es nur im Almtal.
Im Jahre 1901 wurde die Almtalbahn von Wels nach Grünau im Almtal fertiggestellt, und somit war Scharnstein über den Schienenverkehr erreichbar geworden.
Seit 1918 gehört Scharnstein zum Bundesland Oberösterreich. 1932 wurde Scharnstein zum Ort erhoben. Im Jahr 1976 wurde der Gemeindename wieder auf Scharnstein geändert.
Das Jahr 1987 brachte das Ende der 400 Jahre währenden Scharnsteiner Sensenerzeugung.
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