Geschichte
Der Ort wurde als Einzelhof in der Siedlungsausbauperiode etwa zwischen 900 bis 1100 n. Chr. gegründet. Die ältesten Häuser haben Flur- bzw. Hofnamen:
• Auf der Bitze
• Spitzenburg
• Schniffel
• Im Salzrümpchen
• Kretsch
• Pfaffenscheid
• Mitten im Hof
• Oben im Hof
• Unten im Hof
• Dumpe
• Pfaffenscheid
• Anfang (bereits auf dem Gemeindegebiet von Engelskirchen gelegen)
1559 erste urkundliche Erwähnung des Ortes in den Listen der Perd-und Schüppendienste im Am Windeck (Das Scheide), erwähnt sind dort ein Wylhenn, sowie ein Petter im Kretsch. Scheidt gehörte zusammen mit Obermiebach, Niedermiebach, Wellerscheid, Oberdorf und Oberbusch zur Honschaft Miebach. Zu dieser Zeit setzte sich im Kirchspiel Drabenderhöhe der lutherische Glaube durch
1582 Vikar Sasse berichtet von Pfaffenscheid, dass nach der Incorporation durch den Johanniterorden Teile des Gutes verkauft worden seien und nur 24 Morgen Haferland und 2 Morgen Gartenland dazugehörten. Für 6 Kühe wäre kaum hinreichend Heu zu gewinnen
1604 durch den Siegburger Vergleich wird der Hof Scheidt von der jetzt refomierten Gemeinde
Drabenderhöhe getrennt. Der Ort gehört zum Herzogtum Berg, die Bevölkerung bleibt aber kirchlich mit den ebenso von der Muttergemeinde getrennten Orte Obermiebach (Amt Windeck, Much), Büddelhagen, Verr und Brächen bzw. Anfang (Amt Steinbach, Engelskirchen- nördlicher Bereich der Brüderstraße) verbunden
1675 erste Zählung der Bevölkerung durch Pastor Johannes Haas, die ansässigen Familien heißen Jost, Velder, Hillerscheid, Höhler, Schmidt und Lutter. Der Pfarrhof der Kirchengemeinde liegt im Pfaffenscheid. In späterer Zeit kamen noch die Familien Bergerhof, Dreibholz, Hüschemenger, Hühn, Nohl und Bellingrath hinzu
1687 Konfessionskonflikt. Verbot der Windecker Verwaltung, dass Taufen, Geburten und Beerdigungen von einem reformierten homburgischen Pfarrer durchgeführt werden. Vorausgegangen war eine ähnliche Weisung der Homburgischen Verwaltung für die katholische Bevölkerung in der Herrschaft Homburg, die erst spätestens um 1700 aufgehoben wurde
1790 Pastor Schöler baut sich in Drabenderhöhe ein eigenes Pfarrhaus, was durch die Kirchengemeinde später erworben wird. Das Pfarrgut in Pfaffenscheid wird verpachtet
1806 Auflösung des der alten territorialen Strukturen durch die Franzosen. Neue Verwaltungsstrukturen (Mairien - Bürgermeistereien), doch die alten Grenzen bleiben bestehen. Scheidt gehört zur Bürgermeisterei Much
1815 Durch den Wiener Kongress wird das Rheinland zu Preußen geschlagen. Die Verwaltungsstrukturen der Franzosen bleiben bestehen und führt zu keiner Veränderung der Gemeindegrenzen
1860 Die jetzige Trasse der Zeithstraße entsteht nach dieser Zeit
1867 Das Pfarrgut Pfaffenscheid wird für 4523,-- Reichsthaler verkauft
1914 Erster Weltkrieg bis 1918. Folge ist die Besetzung des Ortes durch die Engländer. Drabenderhöhe gehörte zum unbesetzten Teil des "Kölner Brückenkopfes". Es herrschte Passzwang zwischen Scheidt und Drabenderhöhe.
1923 Die Franzosen folgten den Engländern und besetzten auch Drabenderhöhe bis zum 17. September 1924
1924 Antrag der Einwohner von Scheidt und Obermiebach, der von den Orten Verr und Büddelhagen unterstützt wurde, an die Bezirksregierung Köln, zwecks Eingemeindung ins evangelische Drabenderhöhe. Die Gemeinde Much ist nicht gewillt, dem Wunsche der Bevölkerung entgegenzukommen. Hauptgrund: Ausfall von Gemeindesteuern.
1925 seit dieser Zeit entwickelt sich Drabenderhöhe zum Höhenluftkurort für Sommerfrischler aus den Städten. Bekannt sind auf der Scheidter Seite des Ortes die Gasthöfe Müllenbach und Klein, sowie der Gasthof Kalscheuer im Anfang. Auf dem Löher Kopf entsteht ein 22 m hoher Aussichtsturm, sowie in ein Freibad in der Nähe von Verr, dass bis 1953 seinen Betrieb aufrecht erhielt
1932 Eingemeindung von Scheidt und Pfaffenscheid (37 Hektar), sowie dem Ortsteil Anfang (10 Hektar) nach Drabenderhöhe. Doch hielt man sich nicht an die alten Flurabgrenzungen. Ein Teil der Flur Scheidt und Pfaffenscheid verblieben bei Much, was verursachte, dass die Bauern ihre Felder und Wiesen weiterhin auf Mucher Gebiet hatten und ihre Steuern in zwei Gemeinden zahlen mussten
1939 Ausbruch des Zweiten Weltkrieges
1944 Tieffliegerangriffe. Auf dem Löher Kopf beginnen Bauarbeiten für Abschussbasen für sogenannte V-Waffen, wurden aber nicht mehr fertiggestellt
1945 Der Widerstand der Deutschen wurde am 12. April eingestellt und das Dorf wurde wie Drabenderhöhe durch die Amerikaner besetzt. Durch die Einteilung in Besatztungszonen kam das Rheinland unter britischer Militärverwaltung
1957 Endgültige Aufgabe des Ortsnamens Scheidt. Scheidt wird Teil des Ortes Drabenderhöhe, doch im Sprachgebrauch der Einheimischen lebt die Bezeichnung bis heute.
1975 durch die Eingemeindungen der Orte Büddelhagen und Verr wird die scharf um den Ort gezogene Gemeindegrenze erweitert (nochmals 2550 Hektar größtenteils aus der Gemeinde Engelskirchen, aber auch kleinere Flurstücke aus der Gemeinde Much)
Basierend auf dem Artikel Scheidt (Wiehl) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen