Geschichte
Schkeuditz wurde im Jahre 981 erstmals unter dem Namen „scudici“ als Pfarrkirche im Bistum Merseburg urkundlich erwähnt. 1271 wurde Schkeuditz vom Markgrafen von Landsberg an das Bistum Merseburg verkauft, welches dem Ort 1436 auch die Stadtrechte verliehen hat.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Schkeuditz zwölfmal niedergebrannt und neunmal geplündert. Ende des 17. Jahrhunderts erfolgte der Rückbau der Stadtbefestigung. Im Siebenjährigen Krieg war die Stadt von Preußen besetzt und hatte Abgaben an das preußische Militär zu entrichten. 1813 war der Leipziger Raum ein wichtiger Schauplatz der Befreiungskriege, weshalb Schkeuditz mehrfach von Preußen, Franzosen oder Russen belagert wurde. 1815 ging es infolge des Wiener Kongresses von Kursachsen an die Provinz Sachsen im Königreich Preußen über und wurde Teil des Kreises Delitzsch.
1840 begann mit dem Anschluss an die Magdeburg-Leipziger Eisenbahn die Industrialisierung in der Stadt. 1845 erfolgte der Erlass der Gewerbefreiheit, der das wirtschaftliche Wachstum förderte. Die größte Malzfabrik Europas entstand 1873 in Schkeuditz. Der Aufschwung setzte sich fort, sodass der Anschluss an das Stromnetz 1901 erfolgte und ab 1910 eine Straßenbahnverbindung nach Leipzig bestand. Im selben Jahr verschwanden die Brunnen aus der Stadt und eine Wasserleitung nahm den Betrieb auf. Der Flughafen Leipzig/Halle entstand 1927 auf Schkeuditzer Gebiet. Er ist seitdem für die Stadt von großer Bedeutung und gilt als wichtigster Flughafen der neuen Bundesländer außerhalb Berlins.
Das Rittergut Altscherbitz stand im 19. Jahrhundert unter anderem im Besitz von Albert von Carlowitz.
Im 20. Jahrhundert fand in diesen Gebäuden die Landesheilanstalt Altscherbitz Unterkunft. Diese erlangte in den 1930ern und 1940ern traurige Berühmtheit als "Zwischenanstalt" für die NS-Tötungsanstalt Bernburg im Rahmen der Aktion T4.
Am 18. April 1945 zogen Amerikanische Truppen in die Stadt ein, bevor sie am 2. Juli von der Roten Armee abgelöst wurden. Nach Ende des Krieges kamen etwa 4.500 Flüchtlinge in die Stadt. Das bislang zu Sachsen-Anhalt gehörende Schkeuditz kam im Zuge der Kommunalreform in der DDR 1952 zum Kreis Leipzig-Land im Bezirk Leipzig. Die nächste Kommunalreform wurde 1999 durchgeführt. Hierbei wurden die Orte Freiroda, Gerbisdorf, Glesien, Hayna, Radefeld und Wolteritz eingemeindet und die Stadt wechselte vom Landkreis Leipziger Land zum Landkreis Delitzsch über. Ein Jahr später folgte noch die Eingemeindung Dölzigs und Kleinliebenaus.
Basierend auf dem Artikel Schkeuditz der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen