Geschichte
Eine seit etwa 1200 bestehende Siedlung („Altstadt“) und eine unmittelbar neben dieser Siedlung gegründete „Neustadt“ sind die ältesten Wurzeln von Schleiz. Schleiz wurde 1232 erstmals urkundlich erwähnt. Die Neustadt beherbergte eine Burg und war von einer Stadtmauer umgeben. Altstadt und Neustadt von Schleiz waren lange Zeit völlig selbständige Orte, deren Bürger mit unterschiedlichen Rechten und Pflichten versehen waren. Erst am 2. Dezember 1482 schlossen sich beide Kommunen zu einer Stadt zusammen.
Am 9. Oktober 1806 zogen französische Truppen unter Napoléon Bonaparte durch die Stadt. Um den Kaiser zu beeindrucken, griff sein Kavallerieführer Joachim Murat in der Nähe lagernde preußische und sächsische Truppen an, wurde aber zurückgeworfen. Erst das Eingreifen von Infanterie unter Marschall Bernadotte entschied den Kampf zu Gunsten der Franzosen. Sie verloren rund 200 Soldaten, während die Preußen 500 Mann durch Tod, Verwundung und Gefangennahme verloren. Das Gefecht bei Schleiz war das erste größere Zusammentreffen preußischer und französischer Truppen in diesem Krieg.
Bis 1848, als die Landesregierung und das Fürstenhaus Reuß jüngere Linie nach Gera zogen, war Schleiz eine Residenzstadt. Im April 1945 wurde das Schleizer Schloss durch einen Bombenangriff der Alliierten zerstört.
Bis zur Gründung Thüringens 1920 gehörte Schleiz zu Reuß. 1922 wurde der Landkreis Schleiz gebildet, der 1952 in den Kreis Schleiz im Osten und den Kreis Lobenstein im Westen zerteilt wurde. Beide Kreise gehörten dem Bezirk Gera an. 1994 wurden sie mit dem Kreis Pößneck zum Saale-Orla-Kreis zusammengeschlossen. Schleiz blieb Kreisstadt, obwohl Pößneck wesentlich größer, aber dezentral gelegen ist.
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