Geschichte
Die Siedlungslandschaft des Verler Landes entstand aus anfänglichen Streusiedlungen, die sich im Laufe der Zeit verdichteten. 1153 werden zwei „Lindbikehöfe“ (vermutlich Obermeier und Johannliemke) in Liemke an der Wapel erstmals in einer Urkunde des Paderborner Bischofs Bernhard I. von Oesede erwähnt.
Es wird vermutet, dass die ältesten Liemker Höfe aber sogar bis in die karolingische Zeit zurückreichen könnten. Oft werden diese Hofstellen bei den Sattelmeyern vermutet. Sattelmeyer, waren jene Höfe, die nach dem Rietberger Landrecht von 1697 ehemals „mit einem gesattelten Raunen oder Wallachen der Landesherrschaft, wenn dieselbe ausreisete, dienen mußten“. In Liemke kämen hierfür die Vollspänner-Höfe Dresselhaus, Geisemeier, Langenstroth, Peitzmeyer und der schon genannte Johannliemke in Frage.
Nachdem die reichen und großen Vollspännerhöfe der wachsenden Bevölkerung nicht mehr genügend Hoffläche bereitstellen konnte, wurden die Höfe teilweise geteilt und manchmal mit Flächenzuschlägen zu neuen Vollspänner- beziehungsweise Halbspännerhöfen.
Im 14. Jahrhundert entsteht am Ostrand des Holter Waldes eine Wehrburg der Grafen von Rietberg, das Haus „Holte“, das Bernhard von der Lippe 1556 total zerstört. An gleicher Stelle errichtet Graf Johann III. von Rietberg und Ostfriesland von 1608 bis 1616 den heutigen Renaissancebau als Jagdschloss.
1531 erscheint erstmals der Name „Stuykenbroike“.
Mit der Kirchgründung in Kaunitz 1746 entsteht ein eigenes Kirchspiel für die Bauerschaften Oesterwiehe und Liemke.
1807 fällt die Grafschaft Rietberg und damit auch Liemke an das Königreich Westfalen und nach dessen Zusammenbruch auf Grund der Schlussakten des Wiener Kongresses an Preußen.
1816 fasst es diese gemeinsam mit der Herrschaft Rheda und dem Amt Reckenberg zum Kreis Wiedenbrück zusammen.
In der kargen Senne, ursprünglich „Sinithi“ genannt, lebt die Bevölkerung zunächst nur von der Landwirtschaft. Aber 1839 errichtet Friedrich Ludwig Tenge neben dem Schloss die „Holter Hütte“,in der man ab 1842 das hier vorkommende Raseneisenerz verhüttet. Somit beginnt auch hier das Zeitalter der Industrialisierung.
Anfang Dezember 1901 wird die nördliche Teilstrecke der Senne-Bahn zwischen Bielefeld und Schloß Holte eröffnet, die südliche Teilstrecke bis Paderborn am 1. Juli 1902.
Der bei km 21,65, also südlich der Gemeinde liegende Haltepunkt heißt bis 1907 Liemke, wird dann aber auf Antrag der Gemeinde Hövelhof hin in Hövelriege umbenannt.
Am 28. Oktober 1964 benennt sich die bisherige Gemeinde Liemke nach ihrem Haltepunkt Schloß Holte um. Dies ist eine Folge der rasanten, vor allem wirtschaftlichen Entwicklung in der Umgebung des Bahnhofs, während der bisherige Ortskern seit Eröffnung der Bahnstrecke stagniert.
Seit dem 1. Januar 2003 übernimmt die Gemeinde Schloß Holte-Stukenbrock die Aufgaben einer mittleren kreisangehörigen Stadt und führt seither die Bezeichnung „Stadt Schloß Holte-Stukenbrock“.
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