Geschichte
Das Schottenfeld war ursprünglich ein Teil des sogenannten Oberhofes bzw. St. Ulrichhofs. Das Gebiet gehörte im 13. Jahrhundert zum Besitz von Dietrich dem Reichen. Im 14. Jahrhundert fiel das Patronat und die Grundherrschaft an den Landesfürsten, der das Gebiet an wechselnde Besitzer verlieh. Ab 1629 übernahm das Schottenstift das Lehen über den Oberhof.
Von 1680 bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts wurde zunächst das Gebiet entlang der Mariahilfer Straße bis zur Kaiserstraße verbaut. Erste Siedler waren Milchmeier und Fuhrwerker. Der Aufschwung begann mit der Ansiedlung von Seidenfabrikanten. Die groß angelegte Verbauung der „Schottenäcker“ begann ab 1719, als das Schottenstift auf Grund finanzieller Schwierigkeiten gezwungen war, die Felder zu parzellieren und zu verkaufen. Die Käufer der Grundstücke mussten sich verpflichten, innerhalb von ein bis zwei Jahren ein Haus zu errichten oder den Grund zu verkaufen. Insbesondere bei Manufakturbetrieben, die innerhalb der Stadtmauern zu wenig Platz fanden, war dieses Angebot begehrt. Während der Regierungszeit von Joseph II. kam es zu der höchsten Zahl an Eintragungen ins Grundbuch. Nach der Aufhebung des Klosters St. Laurenz kam das Schottenstift auch in den Besitz des Grundes um die heutige Westbahnstraße, den es ebenfalls parzellieren ließ. 1777 wurde Schottenfeld zu einer eigenen Vorstadt erhoben. 1779 zählte Schottenfeld bereits 129 Häuser und 20.000 Einwohner. Das Gemeindehaus stand in der Kandlergasse 27. 1825 wurde ein neues Gerichtshaus in der Burggasse 67–69 errichtet. Während der Franzosenkriege stellte Schottenfeld eine 1.500 Mann starke Abordnung für die Landwehr. Die Soldaten mussten einen hohen Blutzoll bezahlen. Auch der Choleraepidemie im Jahr 1831 fielen zahlreiche Menschen zum Opfer. Ludwig Wilhelm Mautner errichtete in der Kaiserstraße das erste Wiener Kinderspital.
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