Geschichte
Der historische Ortskern war, wie Ausgrabungen Anfang der 1960er Jahre ergaben, bereits in jungsteinzeitlicher, römischer und merowingischer Zeit besiedelt. Ein sichtbares Zeugnis dieser vor-Schwalbacher Besiedlung ist der 1839 gefundene römische Viergötterstein.
Wie in den meisten anderen „-bach“-Orten der Umgebung erfolgte die eigentliche Dorfgründung in karolingischer Zeit. Die erste erhaltene Erwähnung eines villa Sualebach stammt aus einer Schenkungsunrkunde an das Kloster Lorsch aus dem Jahr 781.
Schwalbach blieb jahrhundertelang ein bäuerlich geprägtes Dorf mit 200-300 Einwohnern.
1635 kam Schwalbach unter die Herrschaft der Herren von Königstein, die ihrerseits zum Kurfürstentum Mainz gehörten. Die eingesetzten Vögte hatten in der Burg Schwalbach einen lokalen Sitz.
Nach der Auflösung von Kurmainz kam Schwalbach 1806 an das Herzogtum Nassau, nach dessen Annexion durch Preußen 1866 in die preußische Provinz Hessen-Nassau und dort in den Obertaunuskreis.
1843 hatte Schwalbach 703 Einwohner.
Im Zuge der Industrialisierung, ab den 1870er Jahren, änderte sich die Schwalbacher Wirtschaftsstruktur. Während der Ort bisher fast ausschließlich von der Landwirtschaft lebte, fanden nun viele Schwalbacher in den benachbarten Städten Rödelheim, Bockenheim oder Höchst als Arbeiter in den entstehenden Fabriken ihr Auskommen. Aufgrund der erweiterten wirtschaftlichen Basis steigt, wie überall im Vortaunus, auch die Einwohnerzahl: 1925 hatte Schwalbach 1.500, 1956 schon 3.300 Einwohner.
1928 wurde die Gemeinde Schwalbach Teil des neu gegründeten Main-Taunus-Kreises mit Sitz in Höchst am Main.
Die Suburbanisierung führte nach dem Zweiten Weltkrieg im ganzen Vordertaunus zu einem weiteren, noch stärkeren Wachstum der Einwohnerzahlen. Dies geschah in Schwalbach in extremer Form durch den Bau der Wohnstadt Limes, der zweitgrößten Großwohnsiedlung im Rhein-Main-Gebiet. Zum Zeitpunkt des Baubeginns hatte Schwalbach rund 4.000 Einwohner, die neue Siedlung war für 10.000 Menschen konzipiert.
Die Limesstadt machte aus der kleinen Vortaunusgemeinde eine moderne Vorstadt am Rande der Metropole. 1970 eröffnete die Limesbahn, im selben Jahr (9. Mai) erfolgte die Verleihung der Stadtrechte. Während der hessischen Gebietsreform 1972-77 konnte das stark angewachsene Schwalbach seine Eigenständigkeit erhalten. 1978 erhielt die Stadt Anschluss an das neue Frankfurter S-Bahnnetz. Seit den 90er Jahren entwickelte sich der Wohnvorort auch zu einem wichtigen Gewerbestandort, vor allem als Deutschlandsitz ausländischer Großkonzerne.
2003 wurden vorwiegend in Schwalbach Diskussionen über eine freiwillige Fusion mit Eschborn, Steinbach, Sulzbach und Bad Soden geführt, die jedoch nicht in die Tat umgesetzt wurde. Die Bürgermeister der genannten, städtebaulich verwachsenen Kommunen verständigten sich stattdessen auf das Ziel einer engeren Kooperation ihrer Verwaltungen. Größere gemeinsame Projekte stehen bislang noch aus.
Basierend auf dem Artikel Schwalbach am Taunus der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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