Geschichte
Bereits vor 5000 Jahren, während der Jungsteinzeit, lebten Menschen am Ufer des Hallwilersees. Archäologische Funde weisen auch auf eine Besiedlung durch Römer und Alemannen hin. Die erste urkundliche Erwähnung von Seynga erfolgte im Jahr 893 in einem Zinsrodel des Fraumünsters in Zürich. Im späten 12. Jahrhundert liessen die Herren von Hallwyl am Aabach einen Wohnturm errichten, aus dem sich das Schloss Hallwyl entwickelte. Die Hallwyler waren damals ein einflussreiches Ministerialengeschlecht im Dienste der Grafen von Lenzburg, ab 1173 der Kyburger. Nachdem diese ausgestorben waren, wurden die Habsburger im Jahr 1264 die neuen Landesherren.
1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau; Seengen gehörte nun zum Untertanengebiet der Stadt Bern, dem so genannten Berner Aargau. Das Dorf war der Hauptort eines Gerichtsbezirks im Amt Lenzburg, in welchem die Herren von Hallwyl die niedere Gerichtsbarkeit und weitere Rechte ausübten. Die Reformation wurde 1528 eingeführt. Der 1346 erstmals erwähnte Eichhof, ein ehemaliger Steckhof, wurde um 1750 in das Gemeinwesen integriert.
Im März 1798 nahmen die Franzosen die Schweiz ein, entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Seengen gehört seither zum Kanton Aargau. Bis ins 20. Jahrhundert hinein blieb Seengen ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf. Die 1883 eröffnete Seetalbahn verläuft weit abseits des Dorfes am westlichen Rand des Tals. Aus diesem Grund entwickelte sich die Industrie nur langsam. Mitte der 1970er Jahre begann jedoch eine rege Bautätigkeit, die fast eine Verdoppelung der Einwohnerzahl zur Folge hatte.
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