Geschichte
Das Dorf trägt wie sein Nachbar Gochsheim das Attribut
ehemals kaiserlich unmittelbares und freies Reichsdorf.
Die geschichtliche Entwicklung ist eng verknüpft mit den benachbarten Orten Schweinfurt (ehemalige freie Reichsstadt) und Gochsheim (ehemaliges freies Reichsdorf).
•1094 erste urkundliche Erwähnung: Kaiser Heinrich IV. bestätigte dem Kloster Theres Schenkungen von Botho von Kärnten und seiner Frau Judith, Markgräfin von Schweinfurt auch in Sendelveit.
•1282 erste urkundliche Erwähnung einer Reichsvogtei in Schweinfurt, zu der die beiden Dörfer Sennfeld und Gochsheim gehörten.
•1304/05: König Albrecht verpfändete dem Hochstift Würzburg die Reichsvogtei Schweinfurt mit den beiden Dörfern Sennfeld und Gochsheim.
•1309. Wechsel dieser Pfandschaft an die Grafen von Henneberg
•1317: In einem Henneberger Urbar (Grundbuch) wird berichtet, dass in Sennfeld ein „Gericht des Reichs wegen“ besteht. Sennfeld konnte ab dieser Zeit als Reichsdorf bezeichnet werden.
•1386: Die Reichsstadt Schweinfurt befreite sich, Sennfeld und Gochsheim mit eigenen Mitteln aus der Pfandschaft.
•1540: Reformation in Sennfeld. Die Pfarrei löste sich von ihrer Mutterkirche in Gochsheim
•1575: Die Reichsdörfer Sennfeld und Gochsheim fielen unter die Schutz- und Schirmherrschaft des Würzburger Fürstbischofs Julius Echter, der aber entgegen seiner vertraglichen Verpflichtungen die Reichs- und Religionsfreiheit der beiden Dörfer nicht anerkennen wollte.
•1635: Verlust der Reichsfreiheit. In einem Lehenbrief beschenkte Kaiser Ferdinand II. den Würzburger Fürstbischof Franz Graf von Hatzfeld mit den beiden Reichsdörfern Sennfeld und Gochsheim.
•Im Januar 1648: Schwedische Soldaten zerstörten alle Gebäude in Sennfeld bis auf drei Häuser, um eine Verschanzung gegnerischer Truppen zu verhindern.
•23. Januar 1649: 29 übriggebliebene Ortsnachbarn wählten ihren neuen Schultheiß
•14. August 1649: Wiedererlangung der Reichsfreiheit durch eine Restitutionskommission in Schweinfurt. Der aus dieser Zeit stammende Plantanz wird noch heute zur Kirchweih getanzt und gilt als Symbol der wiedererhaltenen Reichsfreiheit.
•1802: Verlust der Reichsfreiheit, Eingliederung in das Kurfürstentum Bayern
•1809: Beginn Kur- und Badebetrieb nach Entdeckung der Heilkraft der Mineralquellen neo der Weiherleins-Mühle durch Dr. Elias Schmidt.
•1810: Großherzogtum Würzburg
•1814: Endgültige Eingliederung zu Bayern
•1850: Einrichtung eines Kindergartens, als einer der ersten in Bayern
•23. November 1903: Eröffnung der Eisenbahnlinie Schweinfurt-Gerolzhofen über Sennfeld
•31. März 1944: Eine Luftmine fiel auf den Plan und zerstörte sechs Wohnhäuser, die evangelische Kirche, die alte Schule, das Pfarrhaus und das Rathaus. Das Dorf war zu 60–70 % zerstört.
•12. April 1945: Übergabe des Dorfes an amerikanische Truppen.
•1971–1973: Gebietsreform. Die Eingemeindung nach Schweinfurt wurde heftig diskutiert und abgelehnt.
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