Geschichte
Die Stadt Sewliewo entstand im 10. Jahrhundert als militärisches und wirtschaftliches Zentrum der Gegend. 3 km nordwestlich von der heutigen Stadt wurde auf einem von der Umgebung geschützten Hügel eine starke Festung (mit dem Namen Chotalitsch) errichtet.
Innerhalb einer befestigten Außenstadt vier Stadtteilen, zwei Kirchen, Werkstätten für die Metall- und Keramikbearbeitung. Die Stadt war für mittelalterliche Verhältnisse ziemlich groß. Bereits im 5.-6. Jahrhundert gab es hier eine frühbyzantinische Festung und eine Siedlung, die dann im 10. Jahrhundert wiederhergestellt wurde.
Die Festung beschützte den Zugang zur alten bulgarischen Hauptstadt Weliko Tarnowo.
Die Festung wurde bei der Einnahme der Gegend durch die Osmanen Ende des 14. Jahrhunderts zerstört. Die Stadt existierte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts weiter. Die wirtschaftlichen und administrativen Funktionen gingen allmählich auf das Dorf Selwi (bulg. Селви) über, aus dem sich das heutige Sewliewo entwickelte.
Das Dorf Selwi wurde erstmals im 16. Jahrhundert in einem osmanischen Steuerverzeichnis erwähnt - damals auch unter dem Namen Serwi (bulg. Серви) oder Chotalitsch (bulg. Хоталич). Neben Gabrowo war Sewliewo der zweite Gerichtsbezirk in der Gegend - Kaza (siehe Sandschak). Der Name Chotalitsch verschwand noch einige Jahrzehnte vor dem Ende der osmanischen Herrschaft über Bulgarien (Russisch-Türkischer Krieg - 1877–1878). Ob Chotalitsch identisch mit der Festung war oder ein eigenes dorf war, bleibt ungeklärt
Seit Ende des 17. Jahrhunderts war es nicht nur ein einfaches Dorf, sondern auch ein Kadilak (bulg. кадилък) - Sitz des Richters (Kadi). Die Ausdehnung des Kadilak (Rechtbezirk) fiel meist mit dem Kaza (Steuerbezirk) zusammen.
Sewliewo und die vorherige Festung lag am Weg von Weliko Tarnowo nach Lowetsch.
Ab 1860 wurde Sewliewo zu einem der Zentren des organisierten Bewegung der nationalen Befreiung Bulgariens (Bulgarische Wiedergeburt). Wassil Lewski schuf hier 1870 das erste Rvolutionskomitee. Im rahmen des Aprilaufstandes erhob sich die Bevölkerung der Dörfer im Umkreis von Sewliewo unter der Leitung des Revolutionskomitees der Stadt und kämpfte 10 Tage lang. Dabei kamen über 300 Männern, Frauen und Kindern um. Vier der großen Dörfer wurden verwüstet und zahlreiche kleinere Dörfer. Acht der Anführer des Aufstandes wurden auf dem zentralen Platz der Stadt gehängt. An dieser Stelle wurde 1894 zum Gedenken an sie ein Denkmal errichtet.
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