Geschichte
Die erste menschliche Besiedlung gab es im Gebiet von Siilinjärvi in der Jungsteinzeit vor über 7000 Jahren. Hiervon zeugen archäologische Funde aus den Dörfern Kasurila, Rissala und Pöljä. Pöljä hat sogar einem bestimmten Typ der Asbestkeramik, der hier erstmalig entdeckt wurde, den Namen gegeben. Während der Bronzezeit wurde Siilinjärvi von halbnomadischen Samen bewohnt. Sie hatten im heutigen Gemeindegebiet mehrere Winterdörfer, in denen sie die kalte Jahreszeit verbrachten. Der Name Siilinjärvi leitet sich nicht etwa vom finnischen Wort für „Igel“ (siili) ab, sondern geht auf das samische siihti bzw. siidhi für „Winterdorf“ zurück. Spätestens im 16. Jahrhundert ließen sich sesshafte finnische Bauern in Siilinjärvi nieder.
Die politische Gemeinde Siilinjärvi wurde 1925 aus Teilen der damaligen Landgemeinde Kuopio sowie von Nilsiä und Maaninka gebildet. Zu diesem Zeitpunkt hatte Siilinjärvi 4814 Einwohner. Die Kirchengemeinde war bereits 1908 gegründet worden, zunächst unter dem Namen Kasurila, ehe sie zwei Jahre später in Siilinjärvi umbenannt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden etwa 850 Flüchtlinge aus den Ostgebieten Kareliens, die Finnland an die Sowjetunion hatte abtreten müssen, in Siilinjärvi angesiedelt. Als 1969 die Landgemeinde Kuopio aufgelöst wurde, vergrößerte sich die Fläche Siilinjärvis um die Dörfer Kehvo, Väänälänranta und Kehvonsalo.
Bis in die 1960er Jahre war Siilinjärvi deutlich ländlich geprägt geblieben. Dies änderte sich, als der Kemira-Konzern in der Gemeinde eine Fabrik und ein Bergwerk eröffnete. Die Apatitmine in Siilinjärvi ist heute mit einem Fördervolumen von jährlich 9,64 Millionen Tonnen Apatiterz die bei weitem größte in ganz Finnland. Als Nebenprodukte fallen Gips, Glimmer, Carbonate und Phosphor an. Die neu geschaffenen Arbeitsplätze führten zu einem Bevölkerungswachstum und verstärkter Bautätigkeit. Das alte Kirchdorf und das Dorf Vuorela wurden zu dichten Siedlungszentren ausgebaut, die alte Bausubstanz wich modernen Hochhäusern und Zweckbauten. Im Jahr 2003 durchbrach die Einwohnerzahl der Gemeinde erstmals die 20.000-Grenze.
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