Geschichte
Um die Mitte des 7. Jahrhunderts gründete der Heilige Trudo auf einer kleinen Anhöhe inmitten der heutigen Stadt ein Kloster. Schon bald entstand eine Siedlung um das Kloster, das durch die vielen Pilger, die zum Grab des Heiligen Trudo strömten, großen Reichtum anhäufte. Abt Adelardus ließ im 11. Jahrhundert eine große Abteikirche und mehrere kleinere Kirchen erbauen, den Ort von einer hölzernen Palisade umgeben und die Tore verstärken. 1129 ersetzte eine Steinmauer die Palisade. Das Heranwachsen zur Stadt verdankte Sint-Truiden dem einträglichen Tuchhandel. Reiche Kaufleute knüpften Handelsbeziehungen in viele Städte des Heiligen Römischen Reiches, Englands und Nordfrankreichs. Wirtschaftliche und gesellschaftliche Angelegenheiten regelten die 13 Zünfte der Stadt, die später auch Mitbestimmungsrechte an der Stadtverwaltung erwirkten. Sint-Truiden gehörte zunächst zum Bistum Metz, ab 1227 zum Fürstbistum Lüttich.
Ab dem Ende des 15. Jahrhunderts stagnierte die wirtschaftliche Entwicklung Sint-Truidens, ein Zustand, der bis ins späte 19. Jahrhundert anhielt. 1794 besetzten französische Truppen das Bistum Lüttich. Sint-Truiden ging damit in französischen Besitz über. Drei Jahre später wurde das Kloster aufgelöst. 1815 fiel Sint-Truiden an die Vereinigten Niederlande. Seit 1830 gehört es, mit Unterbrechung durch die deutsche Besatzung in den beiden Weltkriegen, zu Belgien.
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