Belgien
Belgien
Belgien (niederländisch
België, französisch
Belgique), amtlich
Königreich Belgien (ndl.
Koninkrijk België, frz.
Royaume de Belgique), ist ein Staat in Westeuropa, der an die Nordsee sowie an die Niederlande, an Deutschland, Luxemburg und Frankreich grenzt. Er ist ein Gründungsmitglied der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), der heutigen Europäischen Union (EU), deren wichtigste Institutionen in seiner Hauptstadt Brüssel ihren Sitz haben. Zusammen mit den Niederlanden und Luxemburg bildet Belgien den Verbund der Benelux-Staaten.
Seit der Unabhängigkeit 1830 ist Belgien eine parlamentarische Monarchie. Die Mehrsprachigkeit des Landes mit niederländischsprachigem Norden, französischsprachigem Süden, zweisprachiger Hauptstadt Brüssel im Zentrum und einem kleinen deutschsprachigen Gebiet im Osten bildet einen anhaltenden Konfliktherd. Seit den 70er Jahren wird versucht, dem durch eine Dezentralisierung der Staatsorganisation zu begegnen, 1993 wurde Belgien in einen Bundesstaat umgewandelt. Dennoch prägen Krisen, die auf die gegensätzlichen I
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Geographie
Geographie
• Geographischer Mittelpunkt: Nil-Saint-Vincent (Gemeinde Walhain)
• Höchste Erhebung: Signal de Botrange (694 m im Hohen Venn)
• Höchst gelegene Ortschaft: Rocherath (655 m).
Abgesehen vom Bergland der Ardennen im Südosten ist Belgien ein weitgehend ebenes Land. Die Küstenlinie erstreckt sich auf 72,3 km. 25 Prozent der Landfläche werden für Landwirtschaft genutzt. Ungefähr 95 Prozent aller Belgier leben in Städten. Laut den Berechnungen des
Königlichen Belgischen Instituts für Naturwissenschaften hat Belgien eine Fläche von
30.528 km².
Es gibt folgende Flüsse und Kanäle:
• Albertkanal
• Amel (frz.
Amblève)
• Baudouinkanal
• Demer
• Dender
• Gileppe
• Göhl (frz.
Geule; ndl.
Geul)
• Inde
• Yser (ndl.
IJzer)
• Kanal Brügge-Ostende
• Kanal Charleroi-Brüssel
• Kanal Gent-Brügge
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Geschichte
Geschichte
Als Provinz Belgica, schon im römischen Reich unter diesem Namen bekannt, erlebte das heutige Gebiet Belgien viele Herrschaften. Es war im Mittelalter Teil des fränkischen Reiches und wurde bei dessen Teilung ebenfalls geteilt; es war überwiegend Bestandteil des Heiligen Römischen Reiches und zerfiel in einzelne Herzogtümer und Grafschaften. Die einzelnen Territorien wurden später vom Haus Burgund regiert, das 1477 von den Habsburgern beerbt wurde. Zunächst regierte der spanische Zweig der Habsburger, danach der österreichische. 1815, auf dem Wiener Kongress, wurde Belgien den Niederlanden zugesprochen.
1830 kam es zur belgischen Revolution, in deren Folge Belgien unabhängig wurde. Es wurde eine parlamentarische Monarchie errichtet und Leopold von Sachsen-Coburg zum ersten König der Belgier ernannt. Leopold II., Sohn des ersten Königs, erwarb den Kongo in Afrika als Privatbesitz. Nachdem die brutalen Exzesse bei der wirtschaftlichen Ausbeutung des Kongo international bekannt geworden waren, musste Leopold das Gebiet 1908 als Kolonie an den belgischen Staat abtreten. 1960 wurde die Kolonie Kon
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Politik
Politik
Belgien ist eine bundesstaatlich organisierte parlamentarische Monarchie.
Der Föderalstaat wird aus dem König und 15 vom Parlament betrauten Mitgliedern gebildet (Exekutive) sowie dem Bundesparlament (Legislative). Das föderale Parlament besteht aus der Abgeordnetenkammer mit 150 Mitgliedern und dem Senat mit 71 Mitgliedern. Während die Abgeordnetenkammer Entscheidungsgewalt in Haushaltsangelegenheiten und der Vertrauensfrage hat, hat der Senat neben einer Beratungsfunktion, Entscheidungsgewalt bei Interessenskonflikten zwischen den regionalen Parlamenten.
Die föderalen Institutionen sind verantwortlich für Justizwesen, Finanzpolitik, innere Sicherheit, Außenpolitik, Landesverteidigung und soziale Sicherheit.
Die meisten Parteien, vor allem die größeren, haben ihre Basis entweder in Flandern oder in Wallonien. Die deutschsprachigen Parteien sind nur regional tätig. Flämische Parteien im Bundesparlament sind (Stand der Sitze von 2008):
• CD&V – N-VA,
Christen-Democratisch & Vlaams – Nieuw-Vlaamse Alliantie, Allianz flämischer Christdemok
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Wirtschaft
Wirtschaft
Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Belgien einen Index von 118 (EU-25:100) (2005).
Verteilung der erwerbstätigen Bevölkerung nach Sektoren (Stand: 2003):
• Agrarwirtschaft: 1 %
• Industrie: 27 %
• Dienstleistungssektor: 72 %
Basierend auf dem Artikel Belgien der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
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