Wirtschaft
Somalia gehört zu den ärmsten und am wenigsten entwickelten Ländern der Welt, wobei die politische Lage die Erhebung genauer Wirtschaftsdaten schwierig macht. Die bereits angeschlagene Wirtschaft kam durch den Bürgerkrieg seit 1991 weitgehend zum Erliegen.
Schätzungsweise 71 % der Bevölkerung leben von der Landwirtschaft. Viele Somalier betreiben nomadische Viehwirtschaft und halten je nach Terrain Kamele, Schafe, Ziegen und Rinder. In den Flusstälern im Süden wird auch Ackerbau betrieben. Vieh und Bananen sind wichtige Exportgüter.
Des Weiteren werden Fisch, Mais, Hirse und Zucker für den inländischen Bedarf angebaut oder hergestellt. Der kleine industrielle Sektor, der hauptsächlich landwirtschaftliche Nutzgüter produziert, beträgt nur 10 % des BIP. Viele Fabriken wurden wegen des Bürgerkriegs geschlossen. Ein Großteil der somalischen Bevölkerung ist auf Geldüberweisungen von Verwandten im Ausland angewiesen, sodass im Dienstleistungssektor Geldüberweisungsinstitute – die meist nach dem informellen Hawala-System funktionieren – mit stetiger Nachfrage rechnen können.
Teile der Wirtschaft profitieren von dem Zustand ohne funktionierende Regierung und damit ohne staatliche Steuern und Regulierungen. So gilt das Telekommunikationssystem (siehe z.B. NationLink) als günstiger und zuverlässiger als in den Nachbarstaaten. Da keinerlei staatliche Regulierung vorhanden ist, können aber auch Aktivitäten wie Geldfälschung, Piraterie oder der ökologisch problematische Holzkohleexport weitgehend ungestört stattfinden.
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