Geschichte
Um 1200 befand sich an der Stelle des heutigen Ortes eine Furt durch die Schwarzach. Durch diese verlief der so genannte Hennegesteig, der von Schwabach nach Altdorf bei Nürnberg führte. Ausgrabungen belegen frühe Gebäude zur Sicherung der Furt. Am 7. November 1347 fiel Sorg im Rahmen eines Reichslehens des späteren Kaisers Karl IV. an Heinrich von Kornburg (auch: von Kurenberg, de Chvrenburc). Zu diesem Lehen gehörten auch das Wasserrecht an der Schwarzach von Wendelstein bis zur Mündung sowie das Mühlrecht. 1422 ging die Gemarkung im Rahmen einer Heirat an die von Seckendorff über. Ab 1424 ist eine Hammermühle nachweisbar. 1444 wird die Mühle als Schleif- und Sägemühle sowie als Hammerwerk für Eisenstangen und Nägel beschrieben.
Um die wirtschaftlich bedeutende Anlage zu schützen, wurde in der Nähe ein befestigter, noch heute bestehender Wohnturm errichtet. Der 16 m hohe Turm misst im Grundriss 8,2 x 6,4 m und hat auf jedem seiner zwei Stockwerke vier Zimmer. Hinter seinen bis zu 1,5 m starken Mauern lagerten die Besitzer Eisenstangen und Nägel aus dem Hammerwerk. In der Folge siedelten sich rasch mehrere Höfe in direkter Nachbarschaft an.
Im Zweiten Markgrafenkrieg ließ Albrecht Alcibiades den Ort niederbrennen. 1562 wütete die Pest. Im Dreißigjährigen Krieg plünderten Tillys Truppen Sorg. In der Folge ließen Hungersnöte den Ort weitgehend verfallen.
Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts wuchs Sorg wieder. Vor allem das wiederaufgebaute Hammerwerk und die beginnende Industrialisierung trugen zum Aufschwung bei. Ein Glaspolier- und Spiegelwerk entstand. Mit Beginn der Glasschleiferei ab 1811 siedelten sich zunehmend auch Arbeiter um das Werk an. 1879 wurden erstmals Brillengläser geschliffen. 1914 übernahm die Firma J.E. Sill (heute Sill Optics) den Betrieb. Seit 1939 werden hier hochwertige Brillengläser und feinoptische Geräte gefertigt.
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