Geschichte
Ursprünglich eine selbstständige umbrisch-etruskische Gemeinde, geriet die Siedlung im 3.Jahrhundert v.Chr. unter römische Herrschaft und erhielt den Namen Hispellum. 89 v.Chr. wurde sie in ein Municipium umgewandelt. Während der Zeit der Triumvirate kurz vor Beginn der abendländischen Zeitrechung erhielt Hispellum den Titel Colonia Julia, was mit der Verleihung des römischen Bürgerrechts an die Bewohner der Stadt verbunden war. Die Ortschaft gehörte nach der Verwaltungsreform des Augustus zur Regio Sexta der insgesamt elf Regionen Italiens. Augustus erweiterte den Besitz von Hispellum um große Ländereien, zu denen auch die südlich von Trevi gelegenen Quellbäder des alten umbrischen Gottes Clitumnus (heute Fonti del Clitumno) zählten. Unter Augustus errichtete man auch die Stadtmauer und mehrere Tore, die zum Teil bis heute erhalten sind.
Kaiser Konstantin stiftete der Stadt zu Ehren seines dynastischen Geschlechts einen Tempel für die Gens Flavia und benannte sie in urbs Flavia Constans um. Die gewachsene Bedeutung der Siedlung zeigt sich auch in einer weiteren Verordnung Konstantins aus dem Jahr 333 n.Chr.: die Verlegung der jährlichen Feierlichkeiten des fanum Voltumnae in die Stadt. Das fanum Voltumnae (Heiligtum der etrurischen Gottheit Voltumna) befand sich ursprünglich in Volsinii (vermutlich Orvieto), wo sich auch alljährlich die Mitglieder des etrurischen Städtebundes zu ihrer Bundesversammlung trafen.
Nach der Zeit der so genannten Barbareneinfälle im 6. Jahrhundert gelangte Spello in den Besitz des Langobarden-Herzogtums von Spoleto, unter dessen Herrscher Faroald I. es zu einem bescheidenen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung kam. Im 12. Jahrhundert war Spello eine freie, eher ghibellinisch gesinnte Kommune - trotz der formalen Zugehörigkeit des langobardischen Herzogtums zum Kirchenstaat durch die „Pippinische Schenkung“. Die Abtretung des ab 487 belegten Bischofssitzes nach Spoleto im Jahre 1130 trug dazu bei, den kirchlichen Einfluss auf städtische Belange gering zu halten.
1240 plünderte und brandschatzte das Heer Friedrichs II. bei seinem Feldzug gegen den Kirchenstaat die kleine Stadt, weil sie die Anerkennung der kaiserlichen Autorität verweigert hatte. Durch Kriege mit Assisi und Foligno geschwächt und wegen erbittert geführter interner Auseinandersetzungen zwischen städtischem Adel und Bürgertum zerrissen, schloss sich Spello dem mächtigeren Perugia an.
Doch die Siedlung blieb auch in den folgenden Jahrzehnten nicht unversehrt: 1529 wurde die Stadt geplündert, 1535 mussten die Mauern geschleift werden. Schließlich fiel Spello im Jahr 1583 vollständig an den Kirchenstaat.
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