Stadtburg Andernach
Die Erzstiftlich-Kurkölnische Burg Andernach, auch Kurfürstliche Burg bzw. Kurfürstliches Schloss, Stadtschloss, seltener auch Bischofsburg genannt, ist eine aus dem ausgehenden 12. und frühen 13. Jahrhundert stammende Wasserburg romanischen Baustils mit gotischen Elementen. Sie wurde auf Anordnung des Reichskanzlers und Kölner Erzbischofs Rainald von Dassel, der Andernach mit Rheinzoll 1167 von Kaiser Friedrich I. als Geschenk für seine Kriegsdienste in Italien erhielt, geplant, entworfen und begonnen. Damit war Andernach der südlichste Außenposten von Kurköln. Seine Nachfolger Philipp I. von Heinsberg, Adolf I. von Altena und Bruno IV. von Sayn errichteten die kurfürstliche Burg an der strategisch günstigen Stelle - der Südostecke der parallel errichteten Stadtbefestigung (zwischen 1190 und 1210) - offiziell zur Deckung der benachbarten Burgpforte (heute Koblenzer Tor) und des nahen Rheinzolls, der im damals "Tholhaus" (= Zollhaus) genannten dreigeschossigen Zoll- und Wehrturm (mit Bastion) an der Nordostecke der Stadtbefestigung erhoben wurde. In erster Linie diente die kurkölnische Burg allerdings der Kontrolle der zuweilen wegen Anstrebens der Unabhängigkeit vom Kurfürsten aufrührerischen Andernacher Bürger - sie hatte ein eigenes Tor zur Feldseite (gegenüber der heutigen Salierstrasse), ein weiteres zur Stadtseite in der Hochstrasse, so dass der Kurfürst jederzeit die Stadt über seine Burg ungehindert betreten konnte. In späterer Zeit wurden unter dem jeweiligen Kurfürsten Veränderungen durchgeführt, der letzte größere Ausbau erfolgte 1491-1495 unter Kurfürst Hermann IV. von Hessen.
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