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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.01.2025
06:11
 
 
+
»
 

Geschichte

Die Geschichte Stadtoldendorfs ist eng verbunden mit der Homburg. Ursprünglich hieß Stadtoldendorf nur Oldendorp (altes Dorf), erst mit der Verleihung der Stadtrechte 1255 durch Heinrich von Homburg wurde „Stadt“ dem Namen vorangestellt, auch zur Unterscheidung mit mehreren anderen Orten mit Namen Oldendorp oder Oldendorf wurde der Ort Stadt Oldendorf genannt.

Erstmals wurde 1186 die Pfarrkirche genannt. Am 12. Mai 1479 fand vor den Toren der Stadt eine Fehdeschlacht zwischen böhmischen Soldaten und Truppen der Hanse statt, bei der es 900 Tote und Verwundete gab. Stadtoldendorf war die Hauptstadt im Herrschaftsbereich der Edelherren von Homburg, und war mit Mauern und Türmen befestigt. Im Dreißigjährigen Krieg trug die Stadt schwere Schäden davon. 1625 wird die Stadt von kaiserlichen Truppen unter General Tilly erobert und ausgeraubt. Siebenmal wechseln die kaiserlichen und die schwedischen Truppen als Besatzung.

Später war Stadtoldendorf abseits des regen Handelsverkehrs, da die alte Heer- und Handelsstraße, die von Westfalen über Höxter durch Stadtoldendorf nach Gandersheim und weiter geführt hatte und zwischen dem Kloster Amelungsborn und Eschershausen verlief.
1721 wird Stadtoldendorf erstmals als Garnisonsstadt erwähnt, wo eine Kompanie Dragoner stationiert wurde. Im Siebenjährigen Krieg wurde die Stadt von französischen Truppen besetzt. 1814 nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon wird die Garnison in Stadtoldendorf aufgelöst.

In der Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich die Leineweberei in der Stadt. Ab 1864 erfolgte die Erschließung von Gipssteinvorkommen und der Entstehung von vier Gipswerken. Zum weiteren wirtschaftlichen Aufstieg verhalf auch die 1865 erbaute Herzoglich Braunschweigische Staatseisenbahn die Bahnstrecke Altenbeken–Kreiensen, die von Kreiensen über Stadtoldendorf nach Holzminden und weiter nach Altenbeken führte.
1873 wurde aus dem früheren Leinenhandel ein eigener Wirtschaftsbereich mit 40 mechanische Webstühle die 70 Mitarbeiter beschäftigten.

1885 lebten 2.571 Einwohner in der Stadt, die zudem Sitz eines Amtsgerichts und einer Oberförsterei war.

Zu dieser Zeit war in Stadtoldendorf eine größere jüdische Gemeinde ansässig, die Unternehmen Gips-, Sandstein- sowie Webindustrie begründeten. Aus jüdischen Stiftungen entstanden ein Krankenhaus, Kindergarten, Sitzungssaal im Neuen Rathaus und der Kellbergturm östlich von Stadtoldendorf. Am 1. Februar 1898 gründete die Firma A.J. Rothschild und Söhne die älteste Werkfeuerwehr für ihre Weberei. Das spätere Unternehmen Weberei Kübler & Co. hat 1965 über 1.000 Mitarbeiter, und ging am 16. Februar 1982 in Konkurs.

Um sich der Reichspräsidentschaftswahl stellen zu können, benötigte im Februar 1932 Adolf Hitler die deutsche Staatsbürgerschaft. Laut Staatsbürgerschaftsrecht von 1913 erfolgte eine Einbürgerung auch dann, wenn der Anwärter im öffentlichen Dienst oder bei anerkannten Religionsgemeinschaften angestellt wurde. Daher empfahl der Ministerpräsident des Staates Braunschweig Werner Küchenthal, Adolf Hitler ein Amt als kommissarischer Bürgermeister in Stadtoldendorf. Hitler erhielt dann aber am 25. Februar 1932 eine Planstelle als Regierungsrat an der Braunschweigischen Gesandtschaft in Berlin. Kommissarischer Bürgermeister für die Stadt wurde bis zum 1. Mai 1933 Otto Pieperbeck (1892-1965) (NSDAP) aus Düren, der von 1944/45 auch Bürgermeister von Eschweiler war. In der NS-Zeit wurden mindestens 34 Mitbürger jüdischen Glaubens aus Stadtoldendorf ermordet.

Ab 1959 wurde Stadtoldendorf Garnisonsstadt der Bundeswehr. Zunächst bis 196] war hier das Panzerbataillon 14 stationiert. Das Feldartilleriebataillon 15 aus Hildesheim löste das Panzerbataillon am 25. Oktober 1962 ab und wird der 1. Panzergrenadierbrigade in Hildesheim unterstellt. Am 5. September 1963 fand die erste öffentliche Vereidigung statt. Am 27. April 1965 wird der von 1956 bis 1959 erbauten Kaserne vom Bundesverteidigungsminister der Name "Yorck-Kaserne" verliehen, nach dem General Ludwig Graf Yorck von Wartenburg. Am 1. Januar 1967 erfolgte die Umbenennung in Panzerartilleriebataillon 15. Im September 1988 besucht die niederländische Königin Beatrix während eines Manövers des 1. Niederländischen Korps auch den Gefechtsstand in der Yorck-Kaserne.

Im Dezember 1996 lebten 6.462 Einwohner in der Stadt. Im Juni 2003 wurde der Garnisonsstandort aufgelöst und die Kasernen für zivile Nutzer öffentlich ausgeschrieben.

Am 15. Dezember 2007 wurden elf Stolpersteine in Stadtoldendorf gelegt, die namentlich die Schicksale von jüdischen NS-Opfern erinnern. Unweit des Bahnhofs liegt der jüdische Friedhof.

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