Geschichte
Standemin wird im Zusammenhang der Gründung der Kirche im Jahre 1591 erstmals urkundlich erwähnt. Damals wurde der Ort Mutterkirche mit der Tochtergemeinde Klein Reichow (Rychówko). Über beide Kirchen besaß die Familie Wopersnow damals das Patronat, bis das Geschlecht 1774 ausstarb. Am 11. März 1782 wurde das Gut an die Familie von Puttkamer verkauft, danach wechselten die Besitzer mehrfach, bis Gustav Melms 1847 das Gut erwarb. Ihm folgte die Familie von Braunschweig, deren Mitglied Vollrath von Braunschweig der letzte Eigentümer vor 1945 war.
Standemin – ein Straßendorf mit kleinem Ortskern rund um die Kirche – bestand ursprünglich aus zwei Vorwerken, zwei Schäfereien, fünf Bauern- und zwei Kossätenhöfen sowie einer Mühle am Nonnenbach. 1775 wurde nördlich vom Gut ein weiteres Vorwerk angelegt. Diese Ansiedlung bestand noch 1846.
1860 wurden in Standemin 218 Einwohner, 15 Wohn- und 17 Wirtschaftsgebäude gezählt, im Jahre 1939 waren es – bei einer Gemeindefläche von 893,2 Hektar – 209 Personen in 51 Haushaltungen. Der überwiegende Teil der Bevölkerung arbeitete in der Landwirtschaft. Selbständige Handwerks- und Gewerbebetriebe gab es nicht. Standemin war ein ausgesprochenes Gutsdorf mit eigenem Gutsbezirk, der im Jahre 1928 zur Landgemeinde umgebildet worden war.
Letzter Bürgermeister vor dem Krieg war Max Fischer. Die polizeilichen Belange versah Oberlandjäger Karl Bark aus Podewils (Podwilcze). Standemin gehörte zum Amtsgerichtsbezirk Belgard.
Am 3. März 1945 nahm die Rote Armee den Ort ein. Die endgültige Vertreibung der deutschen Bevölkerung erfolgte bis 1946. Standemin kam in polnische Hand und gehört als Stanomino heute zur Landgemeinde BiaÅ‚ogard.
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