Geschichte
Die erste Siedlungsspuren im Velebit stammen aus dem Mesolithikum. Man geht davon aus, dass der Meeresspiegel damals ca. 120 m tiefer als heute war. Die gesamte Nordadria war Festland. Der stetig steigende Wasserspiegel nach der Eiszeit trieb die Bewohner von den versinkenden Gunstlangen langsam in die unwirtlicheren Berge. In der Bronzezeit wurden auf felsigen Gipfeln zahlreiche Verteidigungsanlagen angelegt. Diese Gradine genannten Anlagen über Starigrad, MoriÄ, Seline oder Milovac dienten dem Schutz der ertragreichsten Felder. Gleichzeitig bildeten sie Kreuzungspunkte von Hirten- und Handelswegen und waren Beobachtungsstationen für den wichtigen Schiffsverkehr. In der Nähe der Gradine liegen oft Gräber lokaler Machthaber, wie sie am nördlichen Rand von Starigrad, in MatkovaÄa zu sehen sind. Mit der Etablierung der römischen Provinz Dalmatia zu Beginn des ersten Jahrhunderts entstand auch in Starigrad eine römische Siedlung. Argyruntum lag auf einer 3,4 Hektar großen, heute verlandeten Insel, dem Bereich östlich des Hafens. Kaiser Tiberus ließ Schutzmauern und Türme errichten. Funde aus vierhundert Gräbern zeugen von großem Wohlstand und lebhaften Handelsbeziehungen im Mittelmeerraum. Der Zerfall des römischen Reiches beendete im 4. Jahrhundert die lange Friedenszeit. Die Stadt wurde Opfer verschiedener Plünderungen. Im Zuge der Völkerwanderung kamen die Kroaten nach Dalmatien. Das älteste Relikt in der Nähe von Starigrad ist die St. Georg Kirche in Rovanjska aus dem neunten oder zehnten Jahrhundert. Mittelalterliche Spuren sind die St. Petruskirche (13. Jahrhundert) sowie die Burgen "VeÄka kula" auf einer Landzunge östlich von Starigrad sowie die "Paklarić" auf den vorgeschichtlichen Ruinen über dem Eingang in die Velika Paklenica. 1527 nahmen die Türken das Hinterland Dalmatiens ein. Mit der Eroberung des Novigrader Meeres konnte die Türken die Landverbindung zwischen nördlichem und südlichen Kroatien kontrollieren. Die küstennahen Velebiter Gebirgshänge waren ständig Schäuplätze von kriegerischen Auseinandersetzungen und Plünderungen. Nach einer 150 jährigen Verödung begannen die venezianischen Machthaber ab 1671 das verlassene Land neu zu kolonialisieren. Bis zum Ende des 17. Jahrhundert war das Velebiter Vorgebiet wieder mit Bunjevici, Kroaten aus den Nachbarregionen, besiedelt. Nach den napoleonischen Kriegen kam 1815 Dalmatien unter österreichische Herrschaft und gehörte bis 1918 zur österreichisch-ungarischen Monarchie.
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