Geschichte
Altwilmsdorf wurde als ein Reihendorf angelegt und nannte sich in älterer Zeit Wilhelmsdorf. Es gehörte zum Glatzer Land, mit dem es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehörigkeit von Anfang an teilte und war schon im 13. Jahrhundert ein Pfarrort mit einer Pfarrkirche. Die erstmalige Erwähnung erfolgte in einer Ablassurkunde aus dem Jahre 1300.
In die Geschichte eingegangen ist das Dorf durch die Schlacht gegen die Hussiten, die am 27. Dezember 1428 am nahen Roten Berge stattfand und bei der der Anführer des Glatzer Heeres, der Münsterberger Herzog Johann, getötet wurde. Insgesamt kamen bei der Schlacht rund 400 Kämpfer zu Tode.
Nach der Gründung der benachbarten Kolonie Neuwilmsdorf im Jahre 1564 wurde das bisherige Wilhelmsdorf in Altwilmsdorf umbenannt. Das wohlhabende Bauerndorf wurde 1575 Stiftsland der Glatzer Augustiner-Chorherren. Wegen der religiösen Wirren infolge der Reformation verzichtete Propst Christoph Kirmiser 1597 auf das Augustinerkloster und die zugehörigen Besitzungen zugunsten der Glatzer Jesuiten. Sie erwarben 1613 von Seifried von Falkenhain den Altwilmsdorfer Oberhof hinzu, der bis dahin zur Herrschaft Koritau gehörte. Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges wurden die Jesuiten vertrieben; 1623 erhielten sie ihre Besitzungen zurück.
Von 1604 bis 1622 war Dechant Hieronymus Keck Pfarrer von Altwilmsdorf, das während seiner Amtszeit von 1618–1622 die einzige katholisch gebliebene Pfarrei in der Grafschaft Glatz war. Der Altwilmsdorfer Pfarrhof wurde Zufluchtsort für viele Glaubensverfolgte. Keck selbst wurde im Januar 1620 gefangen genommen und – wegen seiner Treue gegenüber dem Kaiser Ferdinand II. – als Landesverräter in das Glatzer Gefängnis gebracht. Erst als die kaiserlichen Truppen Glatz zurück eroberten, kam Keck am 28. Oktober 1622 frei. In der Folgezeit erwarb er sich große Verdienste um die Rekatholisierung des Glatzer Landes. Zum Altwilmsdorfer Kirchspiel gehörten die Ortschaften Neuwilmsdorf, Falkenhain, Neufalkenhain, Nesselgrund sowie Alt- und Neubatzdorf.
Nach den Schlesischen Kriegen kam Altwilmsdorf zusammen mit der Grafschaft Glatz 1763 mit dem Hubertusburger Frieden an Preußen. Der Jesuitenorden behielt zunächst alle Rechte, auch nach seiner Auflösung durch den Papst. 1787 übernahm der preußische Staat jedoch mit dem gesamten jesuitischen Grundbesitz auch das Altwilmsdorfer Stiftsgut und verkaufte es 1788 an den preußischen Staatsminister Friedrich Wilhelm Graf von Reden.
Nach der Neugliederung Preußens gehörte Altwilmsdorf seit 1815 zur Provinz Schlesien und war 1816–1945 dem Landkreis Glatz eingegliedert. Am 28. Februar 1874 wurde der Amtsbezirks Altwilmsdorf, bestehend aus den Landgemeinden Altbatzdorf, Altwilmsdorf und Soritsch sowie den Gutsbezirken Altbatzdorf, Niederaltwilmsdorf und Oberaltwilmsdorf gebildet. 1939 wurden 1361 Einwohner gezählt.
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel es 1945 wie ganz Schlesien an Polen und wurde in Stary WielisÅ‚aw umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war. 1975–1998 gehörte Szalejów Górny zur Woiwodschaft WaÅ‚brzych.
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