Geschichte
Älteste Funde menschlicher Besiedelung stammen aus der Jungsteinzeit. Aus römischer Zeit finden sich in umliegenden Gemeinden Spuren; ansässig waren damals Kelten des Königreiches Noricum. Aus dem Namensgut (Gehöfte und landschaftliche Elemente) lässt sich für das frühe Mittelalter auch slawische Besiedelung nachweisen (Alpenslawen). Ab der Kolonisation durch den Baiernherzog Tassilo III. fanden in mehreren Wellen groß angelegte Rodungen statt. Um 1130 wird der Ort im ältesten Traditonskodex des Klosters Garsten zuerst genannt.
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, wurde das Gebiet des heutigen Steinbach im 11. Jahrhundert Teil der Steiermark unter Ottokar von Steyr. Ende des 12. Jahrhundert wurde die Steiermark Teil des Herzogtums Österreich unter den Babenbergern. Im 12. Jahrhundert befand sich zumindest am Hangsporn hinter dem Platz der heutigen Steinbacher Kirche eine Grenzbefestigung in Form eines Turmes oder kleinen Burg. Davon zeugen heute noch Ortsbezeichnungen wie Burgstall und Burghub. Als die Steiermark gegen Ende des 12. Jahrhunderts an die Babenberger ging, verlor die Befestigung ihre Bedeutung. Ihre Steine wurden zum Bau der Kirche des entstehenden Ortes wiederverwendet. Über die Größe der ehemaligen Burg divergieren die Fachmeinungen. Da auch der angrenzende Bereich des Ortsplatzes günstige Voraussetzungen zur Besiedelung bietet, sind an der Stelle des sogenannten „Hochhauses“ und „Neuhauses“ zwei Sölden vorstellbar, deren Entstehung in die Zeit der Burganlage zurückreichen könnte. Vielleicht aber gehörten diese beiden Häuser noch zur Burg selbst, was dann eine stattliche Größe der Befestigung bedingen würde. Die alte Bezeichnung „Hochhaus“ (sehr wahrscheinlich im Sinne von „Wehrbau“) spricht für diese Theorie, die eher bescheidene Quellenlage und wohl untergeordnete Bedeutung dagegen. Alte Erzählungen der Bevölkerung um und über die Burg von Steinbach haben speziell unterirdische Gänge zum Thema.
Seit 1490 wurde der Ort dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt.
Neben metallverarbeitenden Handwerksbetrieben gab es in Steinbach seit jeher viele Bauernhöfe. Vor ihrer Befreiung aus der Leibeigenschaft mussten die Bauern Abgaben (den zehnten Teil) an die Herrschaft abliefern. Davon zeugt heute noch der Hofname Zehethof und der Ortsteilname Zehetner. Grundherrschaften gab es jedoch viele, beispielsweise Steyr, Garsten, Losenstein, Pernstein und Feyregg. Insgesamt waren es beinahe 20 im Gemeindegebiet.
Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum „Gau Oberdonau“. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs, wobei Steinbach zur amerikanischen Besatzungszone gehörte. Die russische Besatzungszone war nicht weit östlich der Enns.
Bis in die 1960er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde in Steinbach Eisen verarbeitet. In den Messererwerken, die sich die Kraft des Steyrflusses zunutze machten, fand sich einst der Mittelpunkte der Messer-Erzeugung. Aus wirtschaftlichen, aber auch religiösen Gründen wanderten viele Meister und Gesellen vor allem im 17. Jahrhundert in die Gegend von Solingen (Deutschland) aus. An die einst so stolzen Hammerherren, wie die Messerer auch genannt wurden, erinnern Abbildungen ihres Wappens an einigen alten Gebäuden am Ufer der Steyr und entlang der steilen Hochgasse, die das Ufer mit dem Hauptplatz verbindet. Das Wappen der Messerer wurde als Gemeindewappen übernommen. An der Stelle, an der das Wasser für Schmiedehämmer genutzt wurde, befindet sich heute ein modernisiertes Kraftwerk der Oberösterreichischen Energie AG zur Elektrizitätsgewinnung.
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