Geschichte
Im österreichischen Kernland Niederösterreich liegend, teilte der Ort die wechselvolle Geschichte Österreichs. Strasshof wurde erstmalig um 1300 urkundlich erwähnt. Im Grundstücksverzeichnis (Urbar) des Stiftes Melk scheint um 1330 das Bauerndorf 'Strazze mit einer Kirche' auf. Nach den kriegerischen Einfällen der Ungarn ) verödete der Ort. In alten Landkarten erscheint etwa um 1670 'Straß bei den 3 Stolzen Föhren' wieder auf.
1838 wurden bei der Verlängerung der Nordbahn auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Straßerfeld Bahnwärterhäuser errichtet. Doch erst mit der Inbetriebnahme des Verschubbahnhofes (1908) setzte eine rege Bautätigkeit ein. Der Ort sollte nach dem Vorbild der englischen Gartenstädte (Vorortesiedlungen) strukturiert sein. Geprägt wurde die Geschichte Strasshofs vor allem durch den einst größten Verschubbahnhof Österreichs (125 Geleise), der von 1908 bis 1959 bestand. Hier wurden vor dem Ersten Weltkrieg die Güterzüge aus den nordmährischen Kohlerevieren geteilt. Erhalten ist davon noch das alte Heizhaus mit einigen Geleisen, in dem das Eisenbahnmuseum untergebracht ist. 1923 wurde Strasshof eine selbstständige Gemeinde, nachdem es vorher zur Gemeinde Gänserndorf gehörte.
Während der Zeit des Nationalsozialismus befand sich in Strasshof ein Konzentrationslager, wohin bis 1944 21.000 ungarische Juden deportiert wurden. Die meisten dieser Menschen überlebten auf Grund einer Abmachung zwischen dem Komitee für Hilfe und Rettung und Adolf Eichmann. 1945 wurde der Ort durch einen massiven alliierten Bombenangriff auf den Verschubbahnhof schwer in Mitleidenschaft gezogen.
Nach dem 2. Weltkrieg entwickelte sich Strasshof sehr rasch und wurde 1956 zur Marktgemeinde erhoben.
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