Geschichte
Im österreichischen Kernland Niederösterreich liegend teilte der Ort die wechselvolle Geschichte Österreichs. Gegründet wurde Stronsdorf wahrscheinlich zwischen dem 7. oder eher dem 9. Jahrhundert als slawische Siedlung, „Strajnei“ ist ein slawischer Name.Im Zuge des Entstehens der Babenbergerherrschaft („Böhmische Mark“ im Weinviertel) nahmen nach und nach germanische Siedler den Platz der Gründer ein. Die ersten urkundlichen Erwähnungen erfolgten 1072, danach 1092 und 1108. Die Pfarre Stronsdorf wurde 1160 gegründet.
Wie sehr viele Dorfgemeinschaften war Stronsdoof ein Dorf von Bauern und Handwerkern,schriftlich festgehalten wurden nur Angelegenheiten der Grundherren. 1164 wird ein „Wichard von Straneisdorf“ als erster dieser Grundherren erwähnt. 1304 werden die Wallseer Besitzer Stronsdorfs, schenken in der Folge die Pfarre dem Kloster Säusenstein, welches in Stronsdorf ein Tochterkloster gründet. Dieses wurde von Josef II. im 18. Jahrhundert aufgehoben, davon übrig blieb bis heute die prächtige Kirche.
Wechselnde Grundherrschaften sind vom 15. bis zum 19. Jahrhundert zu finden, zuletzt erwirbt 1857 Karl Friedrich Kammel, Edler von Hardegger, Schloss und Herrschaft, dessen spätere Nachkommen heute das Schloss bewohnen.
Für die Bevölkerung Stronsdorfs liest man aus der Ortschronik einen Wechsel aus Kriegen, Seuchen und wirtschaftlichen Blüten heraus. Hussiten und Türken waren die Schrecken des 15. bis 17. Jahrhunderts, die Schweden im Dreißigjährigen Krieg, Napoleon und die Preußen hinterließen dumpfe Ahnungen im Gedächtnis. Für den Zweiten Weltkrieg mit wochenlanger Frontlinie und nachfolgender Plünderung und Besatzung durch die Rote Armee gibt es noch genug lebende Zeugen.
An Seuchen wurde Stronsdorf von allen bekannten Sorten aufgesucht, Pest, Cholera etc treten mehrmals auf.
Die wirtschaftlichen Blüten ergeben sich im Gefolge des sich mit dem vor allem ab dem 18. Jahrhundert entwickelnden Habsburgerreiches. Die Markterhebung erfolgt vor 1304, 1514 erhält Stronsdorf ein Wappen, Landwirtschaft und Handwerk entwickeln sich. Um 1900 ist Stronsdorf ein funktionierendes Gemeinwesen mit allen Handwerkern, Händlern etc.
Im Gefolge der zwei Weltkriege gerät Stronsdorf jedoch in eine Randlage und verliert erheblich an Wirtschaftskraft und Bevölkerung. Der Sog der Großstadt Wien war in den letzten Jahrzehnten der bestimmende Faktor. Erst in den letzten Jahren wirkt sich der Fall des Eisernen Vorhanges und die steigende Mobilität der Bevölkerung positiv auf Bevölkerungszahl und Wirtschaft aus.
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