Geschichte
Das Gebiet um Sülzenbrücken war vermutlich schon zu Beginn der Zeitrechnung besiedelt. So soll die etwa ein Kilometer südwestlich des Dorfes befindliche Salzquelle (eine Karstquelle) eine keltische Kultstätte gewesen sein.
Etwa 741 wurde Sülzenbrücken von Bonifatius als Missionsstation zur Christiansierung der thüringischen Gebiete ausgewählt. Im Brevarium Lulli wird das Dorf als Villa Sulzebruggun und aus 42 Hufen und 33 Mansen bestehend beschrieben. Es war damit nach Gebesee die größte Ansiedlung des Guts Hersfeld in Thüringen. Man geht davon aus, dass Willibald von Eichstätt, ein angelsächsischer Verwandter Bonifatius' hier eine Kirche errichten ließ, 739 zum Priester geweiht und zum Verwalter eines Sprengels von sieben Kirchen eingesetzt wurde. Am 21. Oktober 741 erhielt er von Bonifatius die Bischofsweihe, um sich kurz darauf nach Eichstätt zu begeben und dort ein Bistum aufzubauen. Der Vermerk dieser Begebenheit im Brevarium Lulli aus dem Jahr 742 gilt als erste urkundliche Erwähnung Sülzenbrückens.
Aus den folgenden Jahrhunderten ist wenig über die Geschichte des Ortes bekannt. Im 12. Jahrhundert wurde eine neue romanische Kirche im Ort gebaut, in der ein in Thüringen einmaliger alter Gebärstuhl bis zum Ende des 20. Jahrhunderts verwahrt wurde. Dieser ist jetzt als Dauerleihgabe im Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt zu sehen. In den darauf folgenden Jahrhunderten wechselten die Herrscher, wie in dem Gebiet üblich, häufig. Von 1561 bis 1569 war der später einflussreiche lutherische Theologe Martin Mirus Pfarrer in Sülzenbrücken.
Seit 1640 gehört Sülzenbrücken zum Herzogtum Sachsen-Gotha, später Sachsen-Coburg und Gotha. Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke Diethendorf–Arnstadt im Jahr 1866 erhielt der Ort einen eigenen Bahnhof. Die Einwohnerzahl blieb über die Jahrhunderte relativ konstant, 1900 zählte der Ort 447 Einwohner.
Seit der Bildung des Landes Thüringen im Jahr 1920 wurde Sülzenbrücken Teil des neu gebildeten Landkreises Arnstadt. Mit der Schaffung der Bezirke in der DDR gehörte die Gemeinde zum Kreis Arnstadt im Bezirk Erfurt. Im Zuge der Gemeindereform in Thüringen verlor das Dorf 1994 den Status einer eigenständigen Gemeinde und ist heute einer von fünf Ortsteilen der Wachsenburggemeinde im Ilm-Kreis. Aufgrund der günstigen Verkehrslage entwickelt sich der Ort zunehmend zu einer ländlichen Wohngegend.
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