Geschichte
Im rätischen Güterverzeichnis (um 850) ist die Gemeinde mit dem Namen "Sulles" erstÂmals urkundlich erwähnt. Auf dem Hügel Jergenberg, dem Standort der heutigen PfarrÂkirche, war bereits im Mittelalter eine Kapelle, die damals der Mutterpfarre Rankweil zuÂgehörte. Sulz wurde erst 1843 zur selbständigen Pfarrei erhoben. Damals zählte Sulz ca. 630 Einwohner. Die heutige Pfarrkirche, die dem heiligen St. Georg geweiht ist, wurde in den Jahren 1903 - 1904 unter Pfarrer Anton Dönz errichtet.
Durch Einrichtung des Doppelgerichtes Rankweil-Sulz war Sulz bis 1784 Gerichtsort. Gerichtsstätte war der Hügel Müsinen, der heutige Sulnerberg. Heute erinnert uns das Gemeindewappen daran, dass Sulz einst Gerichtsort war. Es zeigt einen Gaugrafen als Richter, der in der rechten Hand einen Richterstab hält. Der grüne Hintergrund bedeutet, dass das Gericht "auf dem Felde", also unter freiem Himmel tagte.
Lange Zeit war Sulz eine Großgemeinde, die bis zu ihrer allmählichen Auflösung (16. - 18. Jhdt.) auch die Gemeinden Zwischenwasser, Röthis, Weiler, Klaus, Viktorsberg und Fraxern umfasste.
Von 1637 bis 1748 war Sulz auch ein bedeutender Wohnsitz jüdischer Familien in VorÂarlberg. Im Jahr 1748 kam es zu Ausschreitungen, die zur Vertreibung der Juden aus Sulz führte.
Im 16. Jahrhundert entstanden die Edelsitze Jergenberg und Sulzhofen als NiederlassunÂgen von Feldkircher Patrizierfamilien. Der Ansitz Jergenberg dient heute als Pfarrhof. Der Ansitz Sulzhofen, in dem zuletzt das Gemeindeamt untergebracht war, wurde im Jahr 1975 abgetragen.
Nach jahrhundertelang äußerst zurückhaltender Siedlungsentwicklung wurde die GemeinÂde mit dem wirtschaftlichen Aufschwung nach dem 2. Weltkrieg von einem sehr großen Bevölkerungs- u. Siedlungswachstum erfasst. Zwischen 1951 und 1981 hat sich die Einwohnerzahl verdoppelt, die Ausdehnung des Baugebietes annähernd verdreiÂfacht.
Sulz zählte 1843 ca. 630 Einwohner, am 31. Dezember 2002 hatte die Gemeinde 2.243 Einwohnern (inkl. Zweitwohnsitze). Der Ausländeranteil lag 2002 bei 13,3 %.
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