Geschichte
Die ersten Zeichen von Besiedlung datieren zurück bis zur Zeit des Römischen Reiches. Im frühen Mittelalter existierte eine befestigte Siedlung der baltischen Pruzzen.
Als die Ritter des Deutschen Ordens das Prußenland christianisierten, eroberten sie im Jahre 1236 diese Siedlung, die im Jahre 1416 das Stadtrecht erhielt. Bis 1466 gehörte Stuhm zum Deutschordensland.
Von 1466 bis 1772 gehörte die Stadt zum Königlichen Preußen. Sie fungierte als Sitz des Stuhmer Landkreises (Sztumer Powiats) innerhalb des damaligen Landes Marienburg (Wojewodschaft Malbork) und war ein Ort, in dem auch regionale Parlamentssitzungen (Sejmiks) abgehalten wurden. 1635 wurde im Dorf Stuhmsdorf (Sztumska WieÅ›), etwas südlich von Stuhm (Sztum) gelegen, der Vertrag von Stuhmsdorf zwischen Polen und Schweden geschlossen.
1772 wurde die Stadt im Rahmen der Ersten Polnischen Teilung dem hohenzollernschen Königreich Preußen einverleibt. 1871 wurde es Teil des neu gegründeten Deutschen Kaiserreichs. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges sollten die vier rechts der Weichsel gelegenen Kreise Marienburg, Marienwerder, Rosenberg und Stuhm in einer Volksabstimmung im Abstimmungsgebiet Marienwerder über ihre zukünftige Zugehörigkeit entscheiden. In der Abstimmung vom 11. Juli 1920 hatte der Kreis Stuhm mit 19,7 Prozent (4904 Stimmen) und in der Stadt Stuhm sogar 26,5 Prozent (749 Stimmen) die höchste Stimmenzahl für einen Anschluss an Polen in der gesamten Abstimmung überhaupt. Damit lehnte die Mehrheit der Einwohner den Anschluss an die 1918 neugegründete Republik Polen ab und votierte für den Verbleib der Stadt in der 1919 errichteten Weimarer Republik.
Während der Einweihung des Kriegerdenkmals für die Stuhmer Bürger – Deutsche, Polen und Juden – am 16. Juni 1929 flog der ostpreußische Segelflug-Weltrekordler Ferdinand Schulz eine Ehrenrunde über den Marktplatz und stürzte dabei mit seinem Motorflugzeug ab. Er und sein Begleiter Bruno Kaiser fanden dabei den Tod. Am 14. Juni 1931 besuchte Reichspräsident Paul von Hindenburg die Stadt. Stuhm erlangte im Dritten Reich traurige Berühmtheit für sein Gefängnis und die Napola.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Synagoge zerstört und mit dem Zusammenbruch der deutschen Ostfront endete 1944 das friedliche Leben der Stuhmer. Am 21. und 22. Januar 1945 zogen Flüchtlingsströme durch die Stadt, die noch nicht geflohene Bevölkerung schloss sich Richtung Danzig und Marienburg an. Am 25. Januar wurde Stuhm kampflos von der Roten Armee besetzt, die Stadt wurde angezündet und mehr als die Hälfte der Gebäude wurden zerstört.
Bald darauf wurde Stuhm gemäß den Beschlüssen der Konferenz von Jalta in polnische Verwaltung übergeben. Die deutsche Bevölkerung, sofern nicht vorher geflohen, wurde innerhalb der nächsten Jahre zwangsweise nach Deutschland ausgesiedelt und durch polnische Umsiedler unter anderem aus dem ehemaligen Ostpolen ersetzt. Die von der Gründung bis 1945 in (Ost)Preußen gelegene Stadt wurde nach 1945 als Sztum in Pomorze (Pommern) bezeichnet.
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