Geschichte
Taldorf wurde erstmals 752 als Mittelpunkt und Gerichtsstätte einer Mark genannt. Der Ort hatte verschiedene Besitzer, darunter die Grafen von Montfort, später die Reichsabtei St. Georg in Isny und die Herren von Schmalegg. 1384 verkaufte die Reichsabtei Isny ihre Rechte an die Ravensburger Patrizierfamilie Segelbach, die von einem Ravensburger namens Wegelin gefolgt wurden, dessen Erben ihren Besitz 1435 an das Kloster Weißenau veräußerten. Der Schmalegger Besitz in Taldorf ging zunächst an die Reichsstadt Ravensburg über und später ebenfalls an das Kloster Weißenau. 1823 änderte sich der Zuschnitt der Gemeinde Taldorf durch eine Gemeindereform der Königlichen Regierung für den Donaukreis völlig: vier Weiler wurden zur neuen Gemeinde Oberteuringen geschlagen, aus der aufgelösten Gemeinde Eggenweiler wurden Oberzell und neun Weiler zu Ortsteilen Taldorfs. 1842 wurde Taldorf vom Oberamt Tettnang zum Oberamt Ravensburg (dem Vorläufer des Landkreises Ravensburg) umgegliedert. Am 1. Februar 1972 wurde die selbständige Gemeinde Taldorf in die Stadt Ravensburg eingemeindet. Der Wohnbezirk Taldorf ist noch heute von der Landwirtschaft geprägt.
Eine Siedlung im Tal der Schussen an der Stelle des heutigen Oberzell muss bereits 816 bestanden haben, als Ludwig der Fromme seinem leibeigenen Priester Engilbertus in einer Urkunde erlaubt, seine Güter im mittleren Schussental an das Kloster Reichenau zu übergeben. Da das Kloster Reichenau im Schussental nur einen Besitz in Oberzell hatte, muss es sich bei Engilbertus' Gütern um Oberzell gehandelt haben. 1198 wird im Salmer Urkundenbuch eine Cella superior genannt. Vom Kloster Reichenau wurden die Truchsessen von Waldburg mit der Herrschaft Oberzell belehnt. Später ging Oberzell (1239 teilweise und 1313 völlig) an das benachbarte Klosters Weißenau über, in dessen Besitz es bis zur Säkularisation 1803 blieb. 1823 wurde Oberzell nach Taldorf eingemeindet. Oberzell ist heute von Wohnsiedlungen und kleineren Gewerbebetrieben geprägt.
Bavendorf war Sitz einer Adelsfamilie welfischer Vasallen, als deren Mitglied 1172 ein Heinrich von Bafindorf genannt wird. Grundbesitz in Bavendorf hatten später u. a. die Klöster Weingarten und Kreuzlingen und die Kaufmannsfamilie Humpis. Jos Humpis übergab im frühen 16. Jahrhundert seine Rechte in Bavendorf an das Ravensburger Heilig-Geist-Spital. Bavendorf ist heute ein Straßendorf an der Bundesstraße 33, das von Wohnsiedlungen geprägt ist.
Im Adelsreuter Wald finden sich Spuren einer Besiedlung in der Hallstattzeit. Der Ort Adelsreute wird 1134 erstmals urkundlich als Adilsruti erwähnt, als ein Guntram von Adelsreute (†1238) sein Dorf Salmannsweiler an den Zisterzienserorden abgab, der dort das Kloster Salem gründete. Guntram selbst trat in das Kloster ein, seine Güter in Adelsreute wurden fortan als Eigenbetriebe des Klosters Salem geführt. Mit der Säkularisation 1803 fiel der Ort mit der Reichsabtei Salem an Baden. Die Gemeinde gehörte dann zunächst zum Amt Salem, ab 1843 zum Bezirksamt Meersburg und kam 1857 zum Bezirksamt Überlingen, aus dem 1939 der Landkreis Überlingen hervorging. Bis zur Gründung von Baden-Württemberg 1952 war Adelsreute eine badische Exklave innerhalb Württembergs. Bis 1969 dauerte der Exklavenstatus auf Landkreisebene an, denn erst am 1. Januar 1969 wurde die Gemeinde Adelsreute vom Landkreis Überlingen dem Landkreis Ravensburg angeschlossen. Am 1. Oktober 1974 wurde die Gemeinde dann in die Stadt Ravensburg eingegliedert und der Ortschaft Taldorf zugeordnet. Der bislang immer zum Stammgut Adelsreute gehörende Teilort Tepfenhart wurde zwei Monate später, am 1. Dezember 1974, der Gemeinde Horgenzell zugeschlagen.
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