Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Tarnów stammt aus dem Jahre 1124. Die Stadtrechte wurden am 7. März 1330 durch Spicymir Leliwita nach Magdeburger Recht verliehen; im selben Jahr wurde auch die heute nur noch als Ruine existierende Burg fertiggestellt. In dieser Zeit sind nach Tarnów zahlreiche deutsche Siedler aus Krakau und dem heutigen Nowy SÄ…cz (deutsch Neu Sandez) gekommen. 1376 wird zum ersten Mal eine Kirche erwähnt. Die ersten Juden ließen sich im 15. Jahrhundert nieder. Im 16. Jahrhundert kamen zahlreiche Schotten; darunter solche Familien wie Dun, Huyson und Nikielson, die im Fernhandel tätig waren. Über mehrere Jahrhunderte war Tarnów eine Privatstadt, bis der letzte Eigentümer Fürst Eustachy Sanguszko 1787 auf die Regierungsgewalt verzichtete.
Nach der Ersten Teilung Polens im Jahre 1772 gehörte Tarnów zu dem von Österreich besetzten Teil. Im Jahre 1785 wurde das Bistum Tarnów gegründet. Im Jahre 1846 erfolgte ein Bauernaufstand gegen die Österreicher. Im Jahre 1852 erhielt die Stadt Anschluss an die Karl-Ludwigs-Eisenbahnstrecke (Krakau-Lemberg). Die Stadt hatte 1860 24.627 Einwohner, von denen 11.349 Juden waren. Zum Ende des 19. Jahrhunderts war Tarnów eine bedeutende Handelsstadt im damaligen österreichischen Kronland Galizien. Der größte Industriebetrieb war eine Landmaschinenfabrik. Mit einer theologische Lehranstalt, einem bischöfliches Seminar, einer Lehrerbildungsanstalt und einem Obergymnasium war die Stadt außerdem ein wichtiger Bildungsstandort.
In der Nacht vom 30. Oktober zum 31. Oktober 1918 haben die polnischen Bürger der Stadt die Unabhängigkeit von Österreich erklärt; damit gilt Tarnów als die erste befreite Stadt Polens.
Während des Holokausts im Zweiten Weltkrieg wurden von den deutschen Besatzern etwa 20.000 Juden ermordet und tausende in Vernichtungslager deportiert. Große Teile der Stadt wurden zerstört. Die Befreiung der Stadt erfolgte am 18. Januar 1945.
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