Geschichte
Die erste Erwähnung des Ortes datiert aus dem Jahr 1334. Der damalige Name Techrode ist vermutlich von slawischen Personennamen Techorada abgeleitet. Mit der Schreibweise Teyrede im Jahre 1346 wird eine frühe deutsche Umdeutung des Ortsnamens erkennbar. Im 14 Jahrhundert war Teichröda Bestandteil des schwarzburgischen Burgbezirkes und späteren Amtes Rudolstadt, in das 17 Bauern zinsten. Daneben besaßen zeitweise die Klöster Paulinzella und Stadtilm sowie mehrere Adlige Rechte und Einkünfte in Teichröda.
Im 16. Jahrhundert bestand ein bäuerliches Rügegericht, das sogenannte Burggericht. Dieses wurde alljährlich am Montag nach Simon und Juda (28. Oktober) unter der Dorflinde vom Schultheißen abgehalten, um anschließend mit Musik, Tanz und Spielen an diesem Ort zu feiern. Am Bauernaufstand 1525 waren Teichrödaer aktiv beteiligt und zogen zum Stadtilmer Lager, um ihren Forderungen, beispielsweise die Ablehnung eines Back - und Kuhgeldes, Nachdruck zu verleihen! 1611 verstarben in Teichröda und Eschdorf 91 Personen an der Pest. 1663/64 war in Hopfgarten (heute Wüstung ca. ein Kilometer von Teichröda entfernt) eine Kalkhütte in Betrieb. Urkundliche Erwähnungen zu Hopfgarten existieren aus den Jahren 1417, 1420 bis 1450. Ab dieser Zeit erfolgte eine allmähliche Abwanderung der Bevölkerung nach Teichröda und den umliegenden Orten.
Der genaue Grund hierzu wurde nirgends benannt - auch die Vermutung, daß Hopfgarten im Kriege zerstört wurde, konnte nie bestätigt werden lediglich, dass dort in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts niemand mehr lebte, gilt als sicher. 1683 arbeiteten im Ort elf Handwerker, auch gab es drei Getreidemühlen. Um 1860 wohnten hier 20 Handwerker, 13 Anspannbauern, 31 Hintersättler, neun Tagelöhner sowie 39 Knechte und Mägde. Das Vorhandensein der Anspannbauern weist auf die Verdienstmöglichkeiten an der durch Teichröda führende Kupferstraße hin, auf deren steilem Anstieg zum Salzenberg die Bauern Vorspanndienste leisteten. In der Teichrödaer Flur, speziell in der näheren Umgebung des Salzenberges ( die Salze ) sind noch teilweise gut erhaltene Fragmente der Kupferstraße zu erkennen. Auf dem Teilstück zwischen Teichröda und Teichel, wurde am 2. Oktober 1746 der Leutenberger Fuhrmann Balthasar Haff ermordet und beraubt!
Mitte des 19. Jahrhunderts lebten in Teichröda 317 Einwohner, 1859 erhielt die Ortsfeuerwehr eine eigene Spritze und Ende des 19. Jahrhunderts erhielt Teichröda die ersten drei Feuerwehruniformen. Die Gemarkung Teichröda ist ca. 742 Hektar groß, davon rund 390 Hektar Wald. Zum Kriegsende 1945, am 9. April, führte ein Gefangenentransport ( vermutlich Französische Bürger ) durch den Ort und wurde von amerikanischen Tieffliegern angegriffen, wobei 14 Gefangene ihr Leben verloren. Diese wurden dann in aller Eile vor Ort begraben, um dann einige Wochen später auf Geheiß der US-Kommandatur, von der Teichrödaer Bevölkerung wieder ausgegraben und umgebettet zu werden. Vom 13 April 1945 an wurden amerikanische Soldaten bei einigen Familien einquartiert und am 3. Juni 1945 wurde Thüringen an die sowjetischen Truppen übergeben. Durch Evakuierte und Umsiedler erhöhte sich die Einwohnerzahl auf über 500 Bürger! Das Hauptstandbein der Gemeinde war schon von jeher die Landwirtschaft. Wegen seines charakteristischen und gut erhaltenen historischen Ortsgrundrisses als doppeltes Sackgassendorf und des Straßen-, Platz-, und Ortsbildes stellte das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege das gesamte Ensemble „Ortslage“ (Flur 1) 1995 unter Denkmalschutz. Das Ortswappen (Siegel) zeigt einen Fisch mit im Hintergrund stilisierten Teichgewächsen.
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