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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
27.11.2024
02:58
 
 
+
»
 

Geschichte

Bei Ausgrabungen auf dem Burg- bzw. Kirchberg in Thomasburg fanden sich im Jahr 1997 jungsteinzeitliche (= neolithische), kaiserzeitliche und mittelalterliche Funde.
Der hier gezeigte Meißel aus Feuerstein ist der herausragende Fund dieser Grabung.

Abschlagspuren an der Schneide und zudem noch ausgehend vom Nacken sind als Spuren eines unsachgemäßen Gebrauchs des Thomasburger Flintmeißels anzusehen. Wahrscheinlich wurde das Gerät mit der ganzen Hand, ähnlich einem heute gebräuchlichen Meißel, benutzt.
Solche Meißel, die aber auch als Dechsel Verwendung gefunden haben könnten, gehören in die nordwestdeutsche Einzelgrabkultur dieser Epoche.
Die neolithischen Funde der Grabung, meist Abschläge und nur wenige Geräte, werden durch ihn in das ausgehenden Neolithikum datiert, eine Epoche, die, ebenso wie die darauf folgende Bronzezeit, deren erste Ausläufer Nordostniedersachsen über die Elbe erreichen, auch durch Grabfunde aus der näheren Umgebung der Thomasburg belegt ist.
Die zahlreichen Abschläge und das geringe Auftreten fertiger Werkzeuge gestatten die Vermutung, dass die steinzeitlichen Funde auf dem Thomasburger Kirchberg möglicherweise als Hinweis auf die Existenz eines Werkplatzes zu werten sind, der im Randbereich eines Gewässers in exponierter Lage auf einem Geländesporn angesiedelt war. Hier drängt sich ein Vergleich mit der topographischen Situation einiger - allerdings deutlich älterer - Fundplätze im Ilmenau- und Luhetal auf.
Da die neolithischen und die mittelalterlichen Funde auf dem Thomasburger Burgberg stratigraphisch nicht voneinander zu trennen waren, liegt der Verdacht nahe, dass erstere bei Planierungsarbeiten innerhalb der zu errichtenden bzw. der bereits bestehenden Burganlage im Früh- bzw. Hochmittelalter bereits freigelegt wurden, um später erneut unter dem anfallenden Erdreich verschüttet zu werden.
Thomasburg wird erstmalig 1124 genannt und befand sich im Besitz des Klosters Rastede bei Oldenburg.
Aufgrund genealogischer Zusammenhänge darf vermutet werden, dass die Anlage einst von der Adelsfamilie der Billunger über die Grafen von Stade an das Hauskloster der Grafen von Oldenburg vererbt wurde.
Der Thomasburger Burgwall ist – neben dem Bleckeder Schloß und den Überresten der Neuhäuser Burg - die am besten erhaltene Burganlage im östlichen Landkreis Lüneburg.

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