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Israel

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27.04.2024
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Geschichte

Die Stadt wurde von Herodes Antipas ab 17 n. Chr. erbaut und löste Sepphoris als Hauptstadt der Tetrarchie Galiläa - Peräa ab. Den Namen wählte Herodes zu Ehren des römischen Kaisers Tiberius. Die Stadt wurde im römisch-griechischen Stil mit Palästen und typisch römischen Bauten wie Forum, Theater und Rennbahn erbaut; dabei wurden teilweise auch jüdische Gräber überbaut, weswegen die Stadt von gläubigen Juden zunächst als „unrein“ gemieden wurde.

Nach urchristlichen Quellen wurde Johannes der Täufer vor dem Jahr 30 in Tiberias hingerichtet.

Nach der Zerstörung Jerusalems änderte sich die Haltung zu Tiberias; am Anfang des 3. Jahrhunderts war Tiberias Sitz des jüdischen Gerichtshofes Sanhedrin und einer berühmten jüdischen Talmudschule. Hier wurde gegen 210 n. Chr. die Mischna fertiggestellt und anschließend bis ca. 450 n. Chr. der Jerusalemer Talmud vollendet sowie der Masoretische Text des Alten Testaments überliefert. Tiberias gilt als eine der vier heiligen Städte des Judentums neben Jerusalem, Safed und Hebron.

Im Jahr 637 wurde die Stadt von den Arabern erobert. Sie war jedoch auch weiterhin von Juden bewohnt. Um 1100 eroberten die Kreuzritter die Stadt, die sie, nach der Befestigung durch eine Stadtmauer, als Stützpunkt nutzten. Am 4. Juli 1187 erlitten die Kreuzritter in der Schlacht beim nahegelegenen Hattin gegen Sultan Saladin eine Niederlage, so dass die Stadt erneut an die Araber fiel. Der jüdische Gelehrte Maimonides, der 1204 in Kairo starb, wurde entsprechend seinem Wunsch in Tiberias bestattet. 1247 zerstörte Baibars die Stadt, die erst unter osmanischer Herrschaft (seit 1517) wieder besiedelt wurde.

1561 erhielt Joseph Nasi, Herzog von Naxos, ein aus Spanien und Portugal vor der Inquisition geflüchteter sephardischer Jude, vom Sultan Süleyman I. Tiberias und sieben kleinere Orte in dessen Umgebung. Durch einen Firman des Sultan unterstützt und mit dem Geld seiner Tante Dona Gracia Nasi stellte er die Stadtmauern wieder her.
Die heutige am See gelegene Altstadt wurde um 1738 errichtet. Mitte des 19. Jahrhunderts nahm die Bedeutung als jüdische Siedlung wegen der verstärkten jüdischen Einwanderung (Alijah) wieder zu. 1940 hatte die Stadt 12.000 Einwohner, je zur Hälfte Araber und Juden. Als es 1948 zum israelischen Unabhängigkeitskrieg kam, flohen die Araber, die zuvor über Jahrhunderte mit den Juden in Toleranz nebeneinander gelebt hatten, aus der Stadt bzw. wurden aus ihr vertrieben. In der Zeit nach der Staatsgründung hatte Tiberias den Status einer Entwicklungsstadt.

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