Geschichte
Tönisberg wurde erstmalig um 1284 in der Geschichtsschreibung erwähnt. Mit der Gründung einer Kapelle im Jahre 1437 begann die Besiedlung des eigentlichen Dorfes. Hauptsächlich waren es Bauernhöfe, die das Bild des Dorfes prägten. 1529 wurde der Bezirk um die Kapelle selbständige Pfarre und man begann mit dem Bau einer eigenen Kirche.
Von 1794 bis 1815 befand sich Tönisberg unter französischer Herrschaft. In dieser Zeit, im Jahre 1800, wurde Tönisberg der Gemeinde Kempen zugeordnet. Dies änderte sich dann unter der preußischen Herrschaft, in der eine eigene Bürgermeisterei eingerichtet wurde.
Um 1900 lebten in Tönisberg 960 Einwohner. Im Ort wurde zu dieser Zeit verzweifelt versucht, Industrie und Gewerbe anzusiedeln. Jedoch blieben diese Versuche aufgrund der geografischen Lage - der Ort war gleichsam eine Enklave im Kreis Moers und lag aus Kempener Sicht jenseits des Mühlenberges - und dem Konkurrenzdenken der Nachbargemeinden erfolglos. So versuchte man, durch die Errichtung einer Acetylen-Gasfabrik einen wirtschaftlichen Vorteil zu erlangen. Das Gas sollte zur Unterhaltung von Straßenlaternen produziert werden. Als man die Fabrik 1904 in Betrieb nahm, erhoffte man sich einen wirtschaftlichen Vorsprung, da Tönisberg in der Region die einzige Produktionsstätte besaß. Jedoch führte der Siegeszug der Versorgung mit Elektrizität zu Konkurrenzdruck, zu finanziellen Engpässen und schließlich um 1916 zur Einstellung der Produktion .
Die Elektrizität setzte sich durch und man beriet 1913 über die Anbindung Tönisbergs an eine elektrische Straßenbahnlinie sowie an eine Omnibuslinie. Dieses Vorhaben wurde aber aufgrund der geografischen Standortnachteile wieder verworfen.
1962 wurde Schacht IV des Bergwerks Niederberg in Betrieb genommen, der allerdings nur als Transport- und Wetterschacht benutzt wurde und bis heute noch - obwohl er mittlerweile außer Betrieb und verfüllt ist - das Ortsbild prägt.
Im Rahmen der Kreisgebietsreformen wurde Tönisberg am 1. Januar 1970 zu einem Stadtteil von Kempen.
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