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Frankreich

Hauptstadt
Paris
 
Fläche
543.965 km²
 
Bevölkerung
60.723.000
 
pro km²
112 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
00:05
 
 
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»
 

Geschichte

Toul wurde an einer bereits in prähistorischer Zeit bewohnten Stelle durch den gallischen Stamm der Leuker gegründet, die in Caesars De Bello Gallico nur einmal erwähnt werden. Ihre Nachbarn waren die Mediomatriker, die Lingonen und die Sequaner. Die Leuker lieferten ebenso wie die Sequaner und die Lingonen Getreide an Caesar, als die römische Armee in Vesontio (Besançon) lagerte, um sich für den Feldzug gegen Ariovist zu verproviantieren (58 v. Chr. (De Bello Gallico, I, 40).

Toul wurde 51 v. Chr. von den Römern besetzt. Die Lage der Stadt an der Römerstraße Lyon-Trier, die mitten durch die Stadt führte (die heutige Rue Michatel), ermöglichte ihre wirtschaftliche Entwicklung. Mit dem Toleranzedikt von Mailand, das 313 die Gleichstellung des Christentums mit den heidnischen Religionen festschrieb, kam Mitte des 4. Jahrhunderts der Missionar Saint Mansuy in die Stadt. Er wurde 365 zum ersten Bischof von Toul und stand einer großen Diözese vor, die die Grenzen des Leuker-Territoriums umspannte.

Die Franken beendeten die römische Herrschaft in Toul, die zu dieser Zeit den Namen Tullum Leucorum trug. Nach der Pax Romana begann eine barbarische Zeit mit immer wiederkehrenden Invasionen. Die Stadt wurde mehrmals verwüstet, insbesondere 451 von den Hunnen unter Attila. Nach der Schlacht von Zülpich hielt sich der Frankenkönig Chlodwig in Toul auf und wurde vom Heiligen Waast zum Christentum bekehrt. Toul gehörte nach dem Tod Chlodwigs nacheinander zum Königreich Austrasien, dem Königreich der Karolinger und zu Lotharingien.

Während dieser Epochen erhielten die Bischöfe Schenkungen von Dagobert I.(623), Karl dem Großen (804) und Arnulf von Lothringen (894), durch die ihre weltliche Macht gestärkt wurde. Heinrich I. bekräftigte endgültig die Stellung der Bischöfe in der „Charta von Mainz“ (928), indem er ihnen weitgehende Rechte einräumte. Das Bistum von Toul und diejenigen von Metz und Verdun bildeten die berühmten „Drei Bistümer oder Trois-Évêchés“, die als eigenständige Länder auch im weltlichen Recht durch ihre Bischöfe regiert wurden.

Die Bischöfe herrschten bis ins 10. Jahrhundert hinein. Mit der Zeit wurden die Bürger mit der klerikalen Verwaltung immer unzufriedener und wollten auch an der Regierung beteiligt werden. Die abstrusen, aber auch blutigen Streitigkeiten dauerten über 300 Jahre und führten zur Gewährung kommunaler Freiheiten.

Freie Reichsstadt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und unter dem Namen Tull bekannt, wurden Toul und sein Territorium von König Heinrich II. von Frankreich 1552 erobert und offiziell im Zusammenhang mit dem Westfälischen Frieden 1648 annektiert. Vauban befestigte die Stadt anschließend und integrierte sie in das Verteidigungssystem Ostfrankreichs.

Die 1777 stattgefundene Teilung des Bistums läutete den Abstieg der alternden Stadt zugunsten der jungen und dynamischen Stadt Nancy ein. Durch die Revolution wurden zahlreiche Kirchen, Klöster und Abteien zerstört und fast 14 Jahrhunderte bischöfliche Geschichte beendet.

Toul wurde 1870 im Deutsch-Französischen Krieg von der deutschen Armee belagert, da die Festung eine wichtige Bahnlinie blockierte. Es kam dabei aber nur zu wenigen Kämpfen, da gleichzeitig erfolglose Gespräche über einen Waffenstillstand liefen. Nach einem Beschuss über acht Stunden mit schwerer Belagerungsartillerie kapitulierte die Festung am 23.September 1870. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg kam es um Toul zu wesentlich größeren Kämpfen. Sowohl 1914 wie 1940 erlebte die Stadt schwere Zerstörungen. 40 % der Altstadt war vernichtet. Die Wiederherstellung der Baudenkmäler in der Altstadt und der Kathedrale dauert lange; erst 2003 wurde mit der Instandsetzung der Westfassade der Kathedrale begonnen.

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