Geschichte
Einen Aufschwung erlebte der Ort als 1860 fertig gestellter Endpunkt der Preußischen Ostbahn und wichtigster Grenzbahnhof Preußens an der Ostgrenze. In Eydtkuhnen stieß damals die russische breitere Eisenbahnspurweite auf die Normalspur in Preußen. So fungierte Eydtkuhnen als Umsteigebahnhof für den legendären Luxuszug „Nord-Express“, der die Route Sankt Petersburg–Paris auf Grund der Spurweitenunterschieden nicht durchgehend befahren konnte. Schon vor 1894 bestand hier eine Eisenbahnwerkstatt. Seit 1935 endete in Eydtkuhnen auch die von Aachen kommende Reichsstraße 1. Die Zahl der Einwohner stieg von 3.253 im Jahre 1875 auf 5.539 im Jahre 1910. Im Ersten Weltkrieg wurde Eydtkuhnen von der russischen Armee stark zerstört. Nach dem Wiederaufbau der Stadt begann in der Zwischenkriegszeit eine erneute, kurze Blütezeit mit einem Anwachsen der Einwohnerzahl auf 4.936 (1939), die abrupt mit dem Zweiten Weltkrieg endete. Bei der Eroberung durch die Rote Armee wurde der Ort abermals stark zerstört. Die überwiegend deutsche Bevölkerung des Ortes floh bei Kriegsende oder wurde nach der Besetzung durch die Rote Armee vertrieben. Als Tschernyschewskoje (nach dem sowjetischen Offizier Tschernyschew) wurde die Ortschaft Teil der RSFSR, seit 1991 der Russischen Föderation. In der Stadt wurde ein Gefängnis eingerichtet. Der Bahnhof wurde demontiert, da er nach 1945 nicht mehr als Grenzbahnhof benötigt wurde und der nächste Bahnhof Kybartai in Litauen sehr nah lag.
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