Wirtschaft
Wirtschaftlich arbeitet Turkmenistan mit zahlreichen Ländern zusammen, die Interesse an den reichen Erdgas- und Erdölvorkommen Turkmenistans haben, unter anderem mit Russland (und dadurch indirekt auch mit Deutschland), der Türkei und den USA. Turkmenistan verfügt über eine der weltweit größten Erdgasreserven, was dem Land bald nach seiner Unabhängigkeit einen vergleichsweise hohen Wohlstand sicherte (siehe auch Turkmenistan-Afghanistan-Pakistan-Pipeline). Als deutsche Konzerne profitieren vor allem die Deutsche Bank, Siemens und die Daimler AG von Aufträgen des Regimes (z.B. Telefonnetz, Staatskarossen, High Tech). Landwirtschaftlich wird Turkmenistan vor allem durch den Anbau von Baumwolle genutzt, was überwiegend im Norden und Süden der Fall ist, wo gleichzeitig Bewässerungsland vorhanden ist. An Industrie verfügt das Land überwiegend über Textil- und Chemieindustrie, sowie an Raffinerien.
Von der Härte des Regimes und den sozialen Problemen wird der Bevölkerung gegenüber damit abgelenkt, dass z. B. Gas und Strom kostenlos sind, was es nirgendwo anders gibt. Russland ist ein wichtiger Abnehmer von Gas, das somit auch in Westeuropa ankommt. Über den Umfang der turkmenischen Reserven, die ohne größere ausländische Investitionen nicht erschlossen werden können, besteht jedoch erhebliche Unsicherheit. Der diplomatische Balanceakt der EU-Staaten besteht darin, auf Einhaltung der Menschenrechte und internationaler Vereinbarungen zu drängen und sich dabei die Sympathien fürs Business nicht zu verscherzen oder Probleme bei der Gaslieferung zu bekommen. Ein großes Problem ist die weit verbreitete Korruption. Turkmenistan belegt einen der hintersten Plätze in der Statistik von Transparency International.
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