Geschichte
1643 wurden die Dörfer im Umkreis des Tuusulanjärvi, den man damals noch Kaukjärvi nannte, zur Kapellengemeinde Tuusula zusammengeschlossen. Zuvor hatten sie größtenteils zum Kirchspiel Sipoo, zu einem kleineren Teil zu Helsinge (dem heutigen Vantaa) und Nurmijärvi gehört. Ursprünglich war Tuusula größer als heute: 1924 wurde Kerava als Marktflecken selbstständig, 1950 wurde der zwischen Tuusula, Kerava und der Landgemeinde Helsinki (dem heutigen Vantaa) geteilte Ort Korso gänzlich der Landgemeinde Helsinki zugeschlagen und 1951 wurde Järvenpää ebenfalls zu einem eigenständigen Marktflecken.
Während des Krimkrieges (1853–1856) wurden in Hyrylä russische Truppen stationiert (Finnland war zu jener Zeit ein Bestandteil des Russischen Reiches). Nach dem Krieg wurde der Stützpunkt in eine dauerhafte Garnison umgewandelt, um die herum sich eine Siedlung entwickelte. Anfang des 20. Jahrhunderts entstand für die russischen Soldaten eine orthodoxe Kirche, die 1958 wieder abgerissen wurde. Nachdem Finnland 1917 unabhängig geworden war, übernahmen die finnischen Streitkräfte die Garnison. Von 1957 bis zur Schließung des Stützpunktes 2007 war in Tuusula das Luftabwehrregiment Helsinki stationiert.
Der Ort Kellokoski wuchs im 19. Jahrhundert um eine 1795 gegründete Eisenhütte herum. Anfang der 1980er Jahre wurde die Produktion eingestellt. Jokela, das dritte Siedlungszentrum der Gemeinde, entstand hingegen, nachdem 1862 die Eisenbahnstrecke Helsinki-Hämeenlinna eröffnet wurde. 1874 wurde in Jokela eine Ziegelfabrik eröffnet, die zum Wachstum des Ortes beitrug.
Nachdem Tuusula an das Eisenbahnnetz angebunden war, begannen gutbetuchte Einwohner der Hauptstadt an den Ufern des Tuusulanjärvi Villen zu errichten. Nachdem bereits der finnische Nationaldichter Aleksis Kivi seine letzten Lebensjahre in einer kleinen Hütte in Syvälahti am Tuusulanjärvi verbracht hatte, bildete sich Anfang des 20. Jahrhunderts eine Künstlerkolonie am Ufer des Sees. In Tuusula lebten die Kunstmaler Pekka Halonen und Eero Järnefelt, während sich Jean Sibelius' Wohnhaus Ainola ebenso wie die Häuser des Schriftstellers Juhani Aho sowie des Komponisten Joonas Kokkonen in Järvenpää befanden, das damals noch zu Tuusula gehörte.
Am 7. November 2007 erschoss ein 18-jähriger Gymnasiast bei einem Amoklauf an seiner Schule in Jokela acht Menschen und anschließend sich selbst (siehe Schulmassaker von Jokela).
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