Geschichte
Das alte pommersche Dorf Groß Tychow ist ein ursprüngliches Siedlungsgebiet der Familie von Kleist. Der Ort wird im Jahre 1250 zusammen mit dem von Kleistschen Besitz Dubberow (heute polnisch: Dobrowo) zum ersten Mal erwähnt. Seit 1540 heißt der Ort - im Unterschied zum ebenfalls von Kleistschen Besitz Wendisch Tychow (Tychow) bzw. Woldisch Tychow (Tychówko) - zunächst „Groten Tichow“, wobei „Tichow“ die Bedeutung „Ruhe“, „Stille“ hat. Es blieb bis 1945 Eigentum derer von Kleist. Um 1775 erbaute Peter Christian von Kleist das Schloss, ein hufeisenförmiger, von einem Burggraben umgebener Bau inmitten von Wiesen.
Die Zahl der Einwohner hatte sich von 1.488 im Jahre 1910 auf 2.019 Einwohner in 555 Haushaltungen im Jahre 1939 erhöht, Groß Tychow war zu dieser Zeit das größte Dorf im Kreis Belgard . Die Gemeindefläche betrug stattliche 3766 Hektar. Zur Gemeinde gehörten die Vorwerke Johannsberg (heute: Trzebiszyn), Papwiese, Wilhelmshof, Marienhof (Doprochy), Bamnitz, Charlottenau und Vogelsang. Groß Tychow bildete einen eigenen Amts- und Standesamtsbezirk und lag im Amtsgerichtsbereich Belgard. Letzte deutsche Bürgermeister waren Karl Reinke und ab 1942 Paul Pitann.
Im März 1945 kam die Rote Armee in das Dorf. Die Einwohner waren bereits auf der Flucht, ihre Trecks wurden allerdings bei Standemin (Stanomino) und Treptow (Trzebiatów) von den Truppen überrollt und zur Umkehr gezwungen. Das Dorf wurde polnisch, und für die deutsche Bevölkerung setzte die Vertreibung (bis 1946) ein. Heute ist Tychowo ein Ortsteil der Gmina Tychowo und deren Verwaltungssitz.
Basierend auf dem Artikel Tychowo (Powiat BiaÅ‚ogardzki) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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