Geschichte
Der Name des Ortes leitet sich ab von einer an der Gramme gelegenen germanischen Kultstätte "Odinstatt", zu der die Bevölkerung des im frühen Mittelalter zerstörten Ortes Barkhausen geflüchtet ist und dort ein neues Dorf gründete. Barkhausen wurde nach der Gründung von Udestedt als Siedlung aufgegeben, die Steine der Gebäude wurden zum Bau neuer Häuser und der Kirche von Udestedt verwendet, die später im Zuge der Reformation die Konfession wechselte. Von Barkhausen ist oberflächlich nur noch ein einfacher, 6 m hoher und 4 m dicker mittelalterlicher Turm erhalten, die Fundamente der Barkhäuser Gebäude sind durch die landwirtschaftliche Nutzung weitgehend zerstört worden, Kellergewölbe sind durch Befahren mit schwerer Technik zwischen 1950 und 1970 eingestürzt.
Udestedt ist ein unregelmäßiges Straßendorf mit mehreren Gabelungen, das sich ursprünglich auf eine Talsenke erstreckte. Als Wasserzufuhr wurde ein Abstecher aus der Gramme gelegt (Mühlbach), der ca. 4 km flussaufwärts Wasser ableitet und weiter unten der Gramme wieder zuführt.
Während des Zweiten Weltkrieges mussten 81 Frauen und Männer aus Polen, Russland und der Ukraine in der Landwirtschaft Zwangsarbeit verrichten. Ein Gedenkstein auf dem Friedhof erinnert an zwei KZ-Häftlinge, die im April 1945 Opfer eines Todesmarsches nach dem KZ Buchenwald wurden. Ein Einwohner des Ortes hisste am 11. April eine weiße Fahne und rettet das Dorf vor dem Beschuss.
In beiden Weltkriegen ist das Dorf unversehrt geblieben, historische Gehöfte sind jedoch durch Abriss und Umbauten nicht mehr erhalten.
Während der DDR-Zeit wurden in Udestedt zwei erfolgreiche landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften gebildet, die eine wichtige Rolle für die Dorfbevölkerung spielten und Udestedt durch zahlreiche Einrichtungen weitgehend autonom gehalten haben. Die Pflanzenproduktion, welche regional typische Futtermittel und verschiedene Nahrungsmittel anbaute und in geringem Umfang Geflügel- und Schafszucht betrieb. Die Tierproduktion, welche mit der Bullenmast bis zu 4700 Tieren gleichzeitig halten konnte und damit zu den großen Mastbetrieben gehörte. Schweinezucht wurde nur zur Deckung des Bedarfs der Dorfbevölkerung betrieben. Wirtschaftlich arbeiteten die Genossenschaften insbesondere mit Kleinmölsen zusammen.
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