Geschichte
Die erste Erwähnung des circuitio iuxta Cozli als Besitz des Bistums Breslau stammt aus dem Jahre 1155. Unter dem Bischof Lorenz begründete 1223 der Neisser Vogt die Stadt Ujest mit den Dörfern Alt Ujest (Stary Ujazd), Niesdrowitz (Niezdrowice), Jarischau (Jaryszów) und Kaltwasser (Zimna Wódka), 1239 kam noch Klutschau (Klucz) hinzu. Dies ist auch die älteste nachweisliche Siedlungstätigkeit durch das Bistum Breslau überhaupt.
Der Ujester Halt, wie der bischöfliche Besitz im Herzogtum Oppeln genannt wurde, wurde noch um mehrere Dörfer erweitert, und der Versuch der Herzöge, mit der bischöflichen Kolonisation zu konkurrieren, scheiterte bald und dem herzöglichen Slawentzitz wurden die Stadtrechte wieder entzogen.
Der Ujester Halt wurde 1443 aus dem bischöflichen Besitz verkauft und war seitdem im Besitz verschiedener Adelshäuser, die 1580 das Schloss Ujest errichteten und mehrfach umbauten. 1535 wurde eine Aquarellansicht von OGEST für die Reisebilder Pfalzgraf Ottheinrichs angefertigt. Die damalige Bedeutung Ujests verdeutlichen die dargestellte hölzerne Klodnitzbrücke, sowie das von einer Stadtmauer geschützte Stadtbild mit Burg und Stadtpfarrkirche.
1837 gelangte der Ujester Halt an die Fürsten von Hohenlohe-Öhringen, die damit ihren umfangreichen Grundbesitz an der Klodnitz und Birawka, der bereits Slawentzitz und Bitschin (Bycina) umfasste, erweiterten.
1861 wurde Fürst Hugo zu Hohenlohe-Öhringen der Titel Herzog von Ujest verliehen. Das Herzogtum Ujest umfasste 1910 eine Fläche von 416 km², dazu gehörten drei Fideikommisse (Ujest, Slawentzitz und Bitschin).
Die Stadt erlangte nur kirchliche Bedeutung, der wirtschaftliche und industrielle Aufschwung Oberschlesiens ging an ihr vorbei.
Bis 1945 gehörte Ujest, das am 3. September 1936 in Bischofstal umbenannt wurde, dem Landkreis Groß Strehlitz an.
Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel es, zu großen Teilen ausgebrannt, als Ujazd an Polen. Nachdem die deutsche Bevölkerung größtenteils geflüchtet, bzw. vertrieben worden war, lebten nur noch 400 Menschen in der Stadt, die in der Folge von Vertriebenen aus Ostpolen, bzw. polnischen Ansiedlern besiedelt wurde. Der Wiederaufbau erfolgte am Ring vornehmlich mit Neubauten, in den Nebenstraßen konnten sich teilweise die historische Bausubstanz erhalten. Das Schloss der Fürsten von Hohenlohe-Öhringen wurde nach seiner Zerstörung nicht wiederaufgebaut und ist seitdem eine Ruine.
Vor allem in den ländlichen Teilen der Gemeinde konnte sich eine starke deutsche Minderheit halten, der laut der letzten polnischen Volkszählung von 2002 25,34% der Gemeindebevölkerung angehören, weitere 12,48% bezeichneten sich als „Schlesier“. Seit 2006 ist die Gemeinde offiziell zweisprachig.
Basierend auf dem Artikel Ujazd (Oppeln) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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