Untergruppenbach
Unterhalb des Stettenfelses gab es vermutlich im 6. Jahrhundert erstmals eine Siedlung. Die erste urkundliche Erwähnung unter dem Namen Gruppenbach erfolgte im Jahre 1109 in einer Schenkungsurkunde des Conrad von Merlenheim. Der Name „Groppenbach“ bezeichnete gleichermaßen den Ort als auch den hier verlaufenden Bach, der einst auch einen bereits vor 1600 eingetrockneten See gespeist hat, und geht auf den Süßwasserfisch Groppe zurück. Im Hochmittelalter wechselte die Gemeinde mehrfach den Besitz. 1277 erwarb Pfalzgraf Ludwig II. die Gemeinde, bevor 1356 sowohl das Dorf wie auch die Burg Stettenfels an Burkard Sturmfeder weitergingen. Die Sturmfeder betrieben ab 1370 den Ausbau der Burg. 1481 gestattete Kaiser Friedrich III. die Einrichtung einer Badstube, eines Backhauses und einer offenen Schenkstatt im Dorf. 1504 eroberte Herzog Ulrich von Württemberg im Auftrag des Kaisers die Herrschaft Stettenfels und erhielt diese anschließend als Lehen, das er 1507 an seinen Erbmarschall Konrad Thumb von Neuburg weitergab. Nach einem Zwischenspiel in den Händen von Wolf Philipp von Hirnheim, der 1524 Eigentümer wurde und 1536 die Reformation durchführte, sind von 1551 an die Fugger Besitzer der Gemeinde. Im Dreißigjährigen Krieg wurde 1632 Joh. Nicodemi von Ahausen vom schwedischen König Gustav II. Adolf mit der Herrschaft Stettenfels belehnt, nach Ahausens Tod noch im selben Jahr wurden jedoch die alten Besitzverhältnisse wiederhergestellt. 1737 kam es zu einem Streit zwischen den Dorfbewohnern und dem Grafen Anton Fugger, worauf zwei Bürger erschossen wurden. 1747 verkaufte Graf Anton Sigmund Fugger die Herrschaft an den württembergische Herzog Karl Eugen.
Nach der Verwaltungsneugliederung Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte Untergruppenbach bis 1810 zum Oberamt Beilstein, nach dessen Auflösung bis 1812 zum Oberamt Heilbronn, ab 1812 zum Oberamt Besigheim, nach vielen Eingaben und Bitten der Gemeinde ab 1842 dann wieder zum Oberamt Heilbronn. 1829 erwarb die Gemeinde das Schloss, veräußerte es jedoch 1852 wieder in Privatbesitz. 1893 wurde eine Postagentur gegründet, 1905 eine neue Volksschule errichtet. 1909 und 1911 erfolgte die Einrichtung einer zentralen Wasserversorgung bzw. der Anschluss an das Elektrizitätsnetz. Seit der Verwaltungsreform 1938 gehört Untergruppenbach zum Landkreis Heilbronn. Im selben Jahr veränderte sich mit dem Bau der Reichsautobahn von Heilbronn nach Stuttgart (heute Teilstrecke der A 81) und der von Heilbronn kommenden Zubringerstraße die Landschaft um den Ort beträchtlich. 1953 wurde der Gruppenbach im Ort verdolt. 1962 erwarb die Gemeinde das alte evangelische Pfarrhaus und baute es im Folgejahr zum Rathaus um. 1971 bildeten Untergruppenbach und Unterheinriet eine Verwaltungsgemeinschaft, 1974 wurde Unterheinriet mit seinen Ortsteilen eingemeindet.
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