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Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
27.04.2024
10:28
 
 
+
»
 

Geschichte

Die alemannische Siedlung Uster wird im Jahr 775 erstmals urkundlich erwähnt.

Der ursprüngliche Kern von Uster ist das heutige Oberuster (im Bereich der "Insel"). Es kreuzten sich dereinst dort die Römerwege vom Glatttal zum Oberland (dem Aabach entlang) und von Winterthur zum Zürichsee. Auf dieser Insel, die auf der einen Seite noch heute vom Aabach und auf der anderen Seite von einem künstlichen Kanal (heute die Strasse) eingefasst ist, stand die erste Mühle. Sie wurde später etwas nach Süden und auf die andere Kanalseite verlegt, wo sie heute noch - eher unscheinbar - steht (das Mühlerad existiert nicht mehr).

So stammt der Name "Uster" dann auch von diesem Bach ab. Aus dem alemannischen "Oster-Aa" ("Wilder Bach") wuchs "Osterach" und schliesslich "Uster". In den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden in Oberuster Grabstellen entdeckt, welche diese Siedlungen bekunden.

Grosse Teile der Ländereien um Oberuster gehörten zum Kloster Rüti. Der Ortskern selber aber gehörte zum grössten Teil freien Bauern, was zu jener Zeit unüblich war.



Um das Jahr 1100 errichteten die Herren von Winterthur mitten im Gebiet des Grafen von Rapperswil das Schloss, welche sich heute als Wahrzeichen über der Stadt erhebt. Dadurch, dass Land und Schloss unterschiedlichen Herren gehörten, bildete sich in Uster kein eigentlicher Altstadtkern; einzig im Gebiet der heutigen Zentralstrasse liessen sich ein paar Handwerker nieder, aber ansonsten wurde der dörfliche Charakter bewahrt.

Die Geschichte der Baumwollspinnerei und der industriellen Revolution in Uster und im Zürcher Oberland kann heute anhand des Industrie-Lehrpfades an 49 Objekten zwischen Uster und Bauma eindrücklich nacherlebt werden.

Anfang des 19. Jahrhunderts erlangte das Dorf durch die zunehmende Industrialisierung mehr und mehr Bedeutung und zählte mit dem Zürcher Oberland zu den am dichtesten industrialisierten Gegenden Europas. 1830 forderten am Tag von Uster (22. November), 10'000 Landbewohner mehr demokratische Rechte, einen Rücktritt der alten Gewalten und die Ausarbeitung einer neuen Verfassung. Dies war der erste Schritt zu einem modernen Kanton Zürich. 1831 wurde als Ergebnis des Ustertages eine neue Verfassung auf Basis der Volkssouveränität, der Gewaltentrennung und der Gleichberechtigung der Landbewohner, sowie Presse- und Gewerbefreiheit im Kanton Zürich eingeführt.

1832 geriet Uster in die Schlagzeilen, als am 22. November, enttäuscht über nicht eingehaltenen Versprechen der Regierung, Heimweber die Fabrik der Firma Corrodi & Pfister, mit den ersten mechanischen Webstühlen aus Angst um ihre Arbeitsplätze niederbrannten. Gegen fünfzig Beteiligte an dieser Tat wurden daraufhin zu Ketten- und Gefängnisstrafen von bis zu 24 Jahren verurteilt. Dieses Ereignis ging später als Der Brand von Uster bzw. Usterbrand in die Geschichtsbücher ein. Die Tat ist das bekannteste Beispiel eines Maschinensturms in der Schweiz.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erhielt Uster eine Strassenbahn (Uster-Oetwil-Bahn). Am 1. Oktober 1949 fuhr die Bahn zum letzten Mal die Strecke Uster-Oetwil und wurde danach durch Autobusse ersetzt.

Trauriges Aufsehen erregte ein schwerer Unfall am 9. Mai 1985, als gegen 20.25 Uhr im Hallenbad Uster die Stahlanker der untergehängten Decke aufgrund von Spannungsrisskorrosion versagten. 12 Personen starben, 19 wurden verletzt. Der verantwortliche Ingenieur hatte die aggressive Natur von chlorgasgeschwängerter warmer und feuchter Luft unterschätzt.

Quellen zur Geschichte von Uster werden im Stadtarchiv Uster und in der Paul-Kläui-Bibliothek (Zürichstr. 11 / Mittwochnachmittag geöffnet) aufbewahrt.

Basierend auf dem Artikel Uster der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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