Flagge von Polen

Polen

Hauptstadt
Warschau
 
Fläche
312.685 km²
 
Bevölkerung
38.499.000
 
pro km²
123 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
01.05.2024
12:00
 
 
+
»
 

Geschichte

Nachdem die Bevölkerung bis etwa Mitte des 19. Jahrhunderts hauptsächlich vom Fischfang lebte, entwickelte sich ab 1850 der Fremdenverkehr recht schnell und das ländliche Henkenhagen beherbergte zeitweise mehr Feriengäste als das benachbarte, größere Kolberg, was nicht zuletzt daran gelegen haben mag, dass im Ort ein angeblicher Wunderdoktor praktizierte, der zusätzliche Kurgäste anlockte.

Als Henkenhagen 1899 an das Schienennetz der Bahn angebunden wurde, nahm die Zahl der anreisenden Kurgäste noch einmal stark zu und die bisher das Ortsbild bestimmenden Bauernhöfe, Fischerhäuser und strohgedeckten Katen wichen nach und nach Hotels und Pensionen. Das Kurhaus wurde renoviert und vergrößert, was Henkenhagen endgültig zum modernen Badeort werden ließ.

In den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts war Henkenhagen eines der bekanntesten Bäder an der Ostseeküste überhaupt und lockte hauptsächlich Gäste aus dem Großraum Berlin, aber auch aus Bayern oder dem Rheinland an. Die Zahl der Einwohner stieg von 1.103 im Jahre 1910 auf 1.658 im Jahre 1939.

Während der Naziherrschaft ab 1933 und des Zweiten Weltkrieges lief der Kurbetrieb zunächst unvermindert weiter, obwohl sich die Umstände zusehends schwieriger gestalteten. So wurde beispielsweise das bekannte Hotel Strandschloss von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und die Frauen des Ortes zwangsverpflichtet dort Handarbeiten zugunsten der im Krieg befindlichen deutschen Truppen auszuführen. Die privat anreisenden Kurgäste wurden weniger und mit der Zeit durch KdF-Urlauber ersetzt, die durch monatliche Kinovorführungen oder Tanzveranstaltungen der Dorfjugend in den vorhandenen Lokalitäten unterhalten werden mussten.

Nach der Kapitulation Deutschlands 1945 geriet Henkenhagen zunächst unter russische Besatzung und wurde ab 1946 dann polnisches Staatsgebiet. Aus dem bisher deutschen Henkenhagen wurde zunächst das polnische Ustronie Nadmorskie und später dann Ustronie Morskie.
In den Nachkriegsmonaten bis noch 1947 wurde die deutsche Bevölkerung vertrieben.
Durch die Ansiedlung polnischer Neusiedler änderte sich zwar die Nationalität der Bewohner, an der Bestimmung des Ortes änderte sich aber dadurch nichts. Bis heute ist Ustronie Morskie ein malerischer Badeort, der Gäste aus ganz Polen, aber auch anderen europäischen Staaten beherbergt und sich seit dem Beitritt Polens zur Europäischen Union 2004 mehr und mehr zu einem internationalen Tourismuszentrum entwickelt.

Basierend auf dem Artikel Ustronie Morskie der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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